• Qualität seit über 250 Jahren
  • Über 350 Partnerhändler weltweit
  • Sicher einkaufen mit Trusted Shop

Die Kontragitarre

Das charakteristische Merkmal der Kontragitarre – auch Schrammelgitarre genannt – ist, dass sie zu dem normalen Gitarrenhals mit sechs Saiten und Griffbrett über einen zweiten Hals verfügt. Dieser besitzt allerdings kein Griffbrett und ist mit bis zu neun zusätzlichen, frei schwingenden Basssaiten bespannt. Der Korpus ist breit und niedrig gehalten, wobei der Boden eine relativ starke Wölbung aufweist.

Die zusätzlichen Basssaiten, die für ein solides Bassfundament und einen warmen Klang des Instruments sorgen, haben einen Nylonkern und sind mit Bronze-, Kupfer-, Silber- oder Golddrähten umsponnen. Sie werden zumeist chromatisch von Es abwärts gestimmt und begleitend angeschlagen.

Als Schöpfer dieses um die Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelten Instruments gilt der Wiener Instrumentenbauer Johann Gottfried Scherzer (1843-1870), der erste Experimente seines Lehrherrn Johann Georg Stauffer mit zusätzlichen Basssaiten zu arbeiten, perfektionierte.

Zu ihrem Alternativnamen „Schrammelgitarre“ gelangte die Kontragitarre, weil sie häufig bei der so genannten „Schrammelmusik“, einer für Wien typischen Musikgattung des ausgehenden 19. Jahrhunderts, zum Einsatz kam. Diese Gattung wurde nach den Geigern und Komponisten Johann und Josef Schrammel benannt, die im Jahre 1878 zusammen mit dem Gitarristen Anton Strohmayer in Wien ein kleines Ensemble gegründet hatten. Gemeinsam brachten sie ein volkstümliches Repertoire aus Liedern und Märschen, Tänzen und Walzern in Heurigen und Wirtshäusern zum Vortrag. Dieses zu großer Berühmtheit gelangte „Schrammelquartett“ bestand aus zwei Geigen, Klarinette und eben jener Kontragitarre.

Die Kontragitarre eignet sich also optimal zur Begleitung im Bereich der Volksmusik, wird aber heutzutage auch in der Modernen Musik sowie im Jazz eingesetzt.

© Bodoklecksel