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Sitzhaltung bei der Gitarre

Eine optimale Körperhaltung ist für eine gute künstlerische Leistung im Allgemeinen und für das Gitarrenspiel im Besonderen von elementarer Bedeutung. Die Sitzhaltung sollte weder die Beweglichkeit des Spielers einschränken noch zu Ermüdungserscheinungen führen.
Man unterscheidet beim Gitarrenspiel im Groben zwei Arten der Sitzhaltung, nämlich die klassische Haltung und die moderne Haltung. Für beide Formen ist ein Stuhl ohne Armlehne erforderlich.

 

Nicht unumstritten: Die klassische Haltung

  • Bei der klassischen Gitarren-Sitzhaltung wird ein kleines höhenverstellbares Fußbänkchen verwendet. Darauf wird das linke Bein gestellt. Die Höhe des Bänkchens sollte dabei so eingestellt werden, dass der linke Oberschenkel leicht nach oben hin angewinkelt ist.
  • Die Beine werden leicht geöffnet. Dabei zeigt das rechte Bein ungefähr im Winkel von ca. 30 Grad nach rechts, während das erhöhte linke Bein nach vorn ausgerichtet ist.
  • Die Einbuchtung der Gitarre liegt auf dem linken Oberschenkel, die untere Seite des Instruments an der rechten Oberschenkel-Innenseite. Somit wird die Gitarre seitlich abgestützt.
  • Durch die Anwinkelung des linken Beines steht die Gitarre leicht schräg zum Körper und berührt in Höhe der linken Brust den Oberkörper. Der rechte Unterarm befindet sich auf der unteren Seitenwölbung der Gitarre.
  • Die Hand sollte am Schallloch positioniert sein, egal ob das Instrument mit den Fingern oder einem Plektrum angeschlagen wird.
  • Das Kopfende der Gitarre sollte sich ungefähr in Augenhöhe befinden.

 

Diese Sitzposition ist zwar sehr verbreitet, aber durchaus nicht unumstritten. Stein des Anstoßes ist vor allem das angewinkelte linke Bein, denn diese Position führt auf Dauer zu einer Schieflage des Beckens. Eine Alternative bietet die so genannte Gitarrenstütze.  Diese wird anstelle der Fußbank genutzt. Sie bringt die Gitarre in die gleiche Position, in der sie sonst durch das angewinkelte linke Bein kommt. Die Gitarrenstütze verbindet die untere Zarge mit dem linken Oberschenkel. Sie ist individuell verstellbar. Somit kann der Körper in eine optimale spieltechnische Position gebracht werden, auch wenn einmal nicht der passende Stuhl zur Hand ist. Nachteil der Gitarrenstütze ist aber, dass es ihr im Vergleich zur Fußbankhaltung an Stabilität fehlt. Deswegen greifen noch immer viele Konzertgitarristen im Konzert lieber zur Fußbank, machen aber beim Üben durchaus von der Gitarrenstütze Gebrauch.

 

Ohne Hilfsmittel: Die moderne Haltung

  • Bei dieser Haltung wird auf Fußbank oder Stütze verzichtet.
  • Beide Füße stehen fest auf dem Boden und die Beine sind leicht geöffnet.
  • Die Einbuchtung der Gitarre liegt hier – im Gegensatz zur klassischen Haltung – auf dem rechten Oberschenkel.
  • Der Oberkörper wird leicht nach vorne gebeugt, die Gitarre nah an ihn herangezogen und leicht gegen den rechten Oberschenkel gedrückt.
  • Der obere Teil des Gitarren-Korpus lehnt leicht an der Brust. Auch hier liegt der rechte Ellenbogen auf der unteren Seitenwölbung der Gitarre.
  • Der rechte Unterarm und das rechte Handgelenk werden langsam in Richtung Schallloch geführt und die Saiten mit den Fingern oder einem Plektrum angeschlagen.