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Einspielen, Üben, Stimmen

Die im Unterricht durch den Lehrer vermittelten Inhalte müssen vom Schüler zu Hause geübt werden. Hier beginnt die tatsächliche Arbeit. In der kurzen Unterrichtszeit kann der Lehrer oft nur Hinweise und Tipps geben, die der Schüler zu Hause weiter erarbeitet und festigt, um für die nächste Stunde gut vorbereitet zu sein. Auch zum Üben muss man sich und das Instrument zunächst beim Einspielen aufwärmen. Eine Erhöhung der Temperatur hat ein Ansteigen der Tonhöhe zur Folge. Dieser Effekt hat für das Stimmen des Instruments eine große Bedeutung. Stimmt man die Klarinette für ein Zusammenspiel mit andern Musikern, bevor sie richtig warm ist, wird sie sich weiter verändern und am Ende wahrscheinlich zu hoch sein.
 

Einspielen

Wie sich Sportler vor dem Training aufwärmen, so muss auch ein Musiker vor dem tatsächlichen Spielen warm werden. Aber anders als beim Sport muss hier in erster Linie das Instrument „auf Temperatur“ gebracht werde. Das Material der Klarinette (vor allem das Holz) dehnt sich durch die Wärme und Feuchtigkeit des Atems aus, was sich vor allem bei der Intonation (Stimmung) bemerkbar macht. Aus diesem Grund sollte ein Instrument gleichmäßig warm sein, bevor es (beispielsweise in einem Orchester) gestimmt wird.
Beim Einspielen gibt es mehrere Möglichkeiten. Häufig werden dabei zunächst lange Töne ausgehalten, damit sich Instrument und Blatt langsam einschwingen können. Dann sollte eine Tonleiter (oder auch mehrere) mit dem zugehörigen Dreiklang gespielt werden, da durch sie u. a. die Beweglichkeit der Finger gefördert wird. Auch Fingerübung sind an dieser Stelle empfehlenswerte.
 

Übetipps:

  • Zum Erlernen eines Musikinstruments braucht man Geduld. Hier gilt das Motto: „Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden“. 
    Regelmäßiges Üben ist der Schlüssel zum Erfolg – und dann macht das Spielen auch richtig Spaß.
  • Vor dem Üben steht die Fragen: Was möchte ich heute lernen? Nach dem Üben sollte man sich die Frage stellen: Was habe ich heute gelernt?
  • Nicht nur für Anfänger gilt: lieber mehrere kleine bzw. kurze Übeeinheiten als (stundenlanges) Spielen bis zur Erschöpfung.
  • Nicht nur das Spielen sollte geübt werde. Auch Atem-, Ton- und Zungenübungen sind ein gutes Training.
  • Tonleitern und Dreiklänge stellen wichtige Elemente des Klarinettenspiels dar und gehören in jede Übeeinheit.
  • Zum Üben werden neben Noten und Notenständer folgende Utensilien benötigt: Bleistift und Radiergummi. Hilfreich sind auch Metronom, Stimmgerät und Aufnahmegerät.
  • Nicht zu schnell üben, denn so entstehen oft Fehler. Schwere Stellen zunächst sehr langsam üben und dann das Tempo schrittweise steigern.
  • Das Üben sollte in einem geeigneten Raum stattfinden, in dem der Schüler nicht gestört wird und alle nötigen Utensilien und Noten zur Hand hat. Ständige Unterbrechungen stören nicht nur die Konzentration, sondern können auch bewirken, dass sich die eingespielte Klarinette wieder abkühlt.
 

Stimmen des Instruments

Ist das Instrument ausreichend eingespielt, sollte es vor dem Zusammenspiel mit anderen Musikern gestimmt werden. Klassische Sinfonieorchester stimmen üblicherweise auf den Kammerton a’ bei 440 Hz, die Klarinette spielt entsprechend ein h’. Blasorchester und viele andere Konstellationen stimmen auf ein klingendes b bei 440 bis 442 Hz.
Das Stimmen des Instruments erfolgt durch Verlängern oder Verkürzen der Klarinette. Ist die Stimmung zu hoch, wird die Birne ein kleines Stück aus dem Oberstück herausgezogen, so dass dort ein kleiner Spalt entsteht. Ist der Ton zu tief, wird die Birne wieder zurückgeschoben. Ist dies nicht weiter möglich, muss das Korrigieren über den Ansatz geschehen. Deutsche Klarinetten haben oft zwei verschiedene Birnen im Koffer, so dass der Spieler in einem solchen Fall die kürzere wählen könnte.
 
Die einfachste Methode ist natürlich das Stimmen mit einem Stimmgerät. Es zeigt die kleinsten Schwankungen nach oben oder unten an und hilft beim Korrigieren. Ist gerade keines zur Hand, muss dies über das bloße Gehör erfolgen. Manchen Musikern fällt es schwer, bei minimalen Abweichungen zu bestimmen, ob der Ton zu hoch oder zu tief ist. Hier gibt es einen einfachen Trick: Auch durch den Ansatz lässt sich die Tonhöhe variieren. Verringert man den Lippendruck von unten, lässt man also den Ton „fallen“, wird er tiefer. Erhöht man den Druck der (oberen) Schneidezähne, kann man den Ton nach oben „drücken“, er wird also höher. Im Vergleich mit dem Stimmton testet man einfach beide Richtungen aus, um zu ermitteln, wann die Reibungen zwischen den Tönen geringer ist und korrigiert dann entsprechend.
 
Doch selbst wenn der Stimmton perfekt angepasst ist, wird es immer Töne geben, die nicht sauber intonieren. Das kann zum einen am Instrument oder am Spieler selbst liegen. Solche Töne müssen über den Ansatz angepasst werden.