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Spieltechniken und -anweisungen

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Abdämpfen

Unter dieser Spielanweisung versteht man die Unterbindung des Weiterschwingens einer oder mehrerer angeschlagener Saiten über den vorgeschriebenen rhythmischen Wert hinaus. Mit der linken Hand kann dies durch nachlassenden Druck auf die einzelnen Saiten erzeugt werden. Mit rechts erfolgt das Abdämpfen, indem die Finger der rechten Hand die angeschlagenen Saiten durch Berühren zum Schweigen bringen. Es besteht auch die Möglichkeit, den rechten Daumen in voller Länge über die sechs Saiten zu legen.
 

Abschlag

Verläuft die Anschlagsrichtung von den tiefen zu den hohen Saiten, spricht man vom Abschlag. Das Symbol für den Abschlag lautet: 
 

Anschlag

Es gibt unterschiedliche Arten, die Saiten anzuschlagen. So differenziert man bei der Klassischen Gitarre zwischen dem Nagel- und dem Kuppenspiel. Während man beim Nagelspiel die Saiten mit dem Fingernagel anschlägt und dadurch lautere Töne erzeugen kann, werden die Saiten beim leiseren und weicheren Kuppenspiel mit den Fingerkuppen in Schwingung gebracht. Neben weiteren Anschlagsarten, die im Einzelnen unter den jeweiligen Stichworten erklärt werden, gibt es auch noch verschiedene Anschlagsmittel wie z. B. Plektrum, Fingerpicks oder Bottlenecks, die ganz unterschiedliche Klänge erzeugen können.
 

apinado

Unter diesem Begriff versteht man eine durch Abwechseln von Daumen und Zeigefinger über dem Griffbrett in der Nähe des Schalllochs ausgeführte Anschlagsart. Beim Apinado durchstreicht der Daumen mit der Innenseite die drei bis vier tiefsten Saiten, während der Zeigefinger entgegengesetzt über die drei bis vier höchsten Melodiesaiten streicht.
 

apoyando (span.: aufgestützt)

Apoyando ist eine Zupftechnik der Gitarre und bildet den Gegensatz zum Tirando. Dabei werden die Saiten mit den Fingern der rechten Hand angeschlagen. Die gespielte Saite wird „durchgedrückt“, sodass der Finger nach dem Zupfen auf der benachbarten Saite zum Aufliegen kommt und sich auf diese stützt. Der zupfende Finger ist dabei im Gegensatz zur gewöhnlichen Technik fast ganz durchgestreckt. Mithilfe der Technik des Apoyando klingen die Töne lauter, voller und weicher.
 

Arpeggio

Als Arpeggio bezeichnet man eine Akkordbrechung. Die Töne eines Akkords werden hier einzeln nacheinander – man denkt an den typischen Harfenklang –mit einem oder allen Fingern der rechten Hand angeschlagen. Dies erfolgt meist in schneller Folge sowie überwiegend von der untersten zur obersten Saite und wird mit einer senkrechten geschlängelten Linie vor dem Akkord symbolisiert. Eventuell zugesetzte Pfeile geben die Anschlagsrichtung an.
 

Aufschlag

Wenn die Anschlagsrichtung von den hohen zu den tiefen Saiten verläuft, spricht man vom Aufschlag. Das Symbol für den Aufschlag lautet:  
 

Bending (engl.: biegen, krümmen)

Bending ist eine wesentliche Spieltechnik der Gitarre. Die Saite wird gedrückt – oftmals auch mit zwei Fingern – nach oben oder unten gezogen, sodass ein höherer Ton entsteht. Bending kommt zum Einsatz, um glissando- oder vibratoähnliche Effekte zu erzielen oder eine bewusst unsaubere Intonation hervorzubringen.
 

Barré, Barrégriff (frz.: versperrt)

Als Barré bezeichnet man einen Quergriff des Zeigefingers (seltener auch des kleinen Fingers), der von der linken Hand auf dem Bund des Griffbrettes ausgeführt wird. Durch diese Spieltechnik erreicht man eine Verkürzung der in Schwingung versetzten Saiten. Dadurch wird ein Spiel in höheren Lagen und schwierigeren Tonarten möglich. Man unterscheidet zwischen demkleinen Barré, bei dem zwei bis drei Saiten gleichzeitig gegriffen werden, und dem großen Barrégriff mit vier oder mehr Saiten.
 

étouffé (frz.: erstickt)

Diese Spielanweisung fordert ein schnelles Dämpfen der Saite nach ihrem Anschlag. Dabei schlägt die rechte Hand ganz normal an, die linke hat jedoch so zu greifen, dass der Finger nicht vor dem, sondern auf den Bundstab drückt.
 

Fingersatz

Auf der Gitarre kann man – entsprechend den sechs Leersaiten E A d g h e’ – sechs Töne direkt spielen. Die übrigen müssen mit der linken Hand (hier immer aus Rechtshändersicht) gegriffen werden. Da der Daumen von hinten gegen das Griffbrett drückt, ist er zum Greifen der Saiten nicht einsetzbar. Es kommen hierfür also nur vier Finger in Frage, die mit Ziffern bezeichnet werden, nämlich:
  • 1 = Zeigefinger
  • 2 = Mittelfinger
  • 3 = Ringfinger
  • 4 = kleiner Finger
Auch die rechte Hand spielt nach festen Fingersätzen. Dazu werden in der Regel folgende Abkürzungen verwendet:
  • p = Daumen (lat. pollex)
  • i = Zeigefinger (lat. index)
  • m = Mittelfinger (lat. medius)
  • a = Ringfinger (lat. anularius)
Der kleine Finger schlägt in der Regel die Saiten nicht an. Gelegentlich finden sich auch deutsche Abkürzungen wie D für den Daumen, Z für den Zeigefinger, M für den Mittelfinger und R für den Ringfinger.
 

Flageolett

So bezeichnet man eine Technik zur Erzeugung von Obertönen einer Saite oder eines gegriffenen Tons. Durch nur leichtes Berühren der Saite an bestimmten Punkten – so, dass sich die Saite an dieser Stelle nicht bewegen kann – erklingt anstelle des eigentlich angeschlagenen Tones ein höherer. Diese Technik ist nur an ganz speziellen Punkten der Saite anwendbar. Bei ungegriffenen Saiten sind dies in der Regel:
12. Bund = 1/2 der Saitenlänge = Oktave
7. Bund = 1/3 der Saitenlänge = Quinte (auch 19. Bund = 2/3 Saitenlänge)
5. Bund = 1/4 der Saitenlänge = Doppeloktave
kurz vor dem 4. Bund = 1/5 der Saitenlänge = Doppelterz
 

Golpe, colpo

Hiermit ist eine perkussive Spieltechnik gemeint, die insbesondere bei der Flamenco-Gitarre angewendet wird und dazu dient, Akzente hervorzuheben oder den Rhythmus abwechslungsreicher zu gestalten. Bei dieser Technik wird auf den durch einen Golpeador geschützten Bereich der Gitarre geschlagen. Jedes Klopfen auf die Gitarrendecke, sei es mit der Handfläche oder mit welchem Finger auch immer, wird als Golpe bezeichnet.
 

glissando

Die Spielanweisung glissando schreibt das auf- oder abwärtsgerichtete Gleiten mit dem gleichen Finger auf einer Saite vor. Symbolisiert wird das Glissando mit einer schräg verlaufenden, geschwungenen Linie zwischen den Noten:  
 

Luftschlag

Auch „Luftschläge“ werden zuweilen als Schlagtechnikangabe im Notenbild verzeichnet. Die Bewegung eines Auf- oder Abschlags wird dabei zwar ausgeführt, eine Berührung der Saiten aber vermieden. Dies erleichtert die Beibehaltung des Rhythmus. Ein Luftschlag abwärts wird mit    symbolisiert, ein aufwärts geführter Luftschlag mit  .

pizzicato (ital.: zupfen)

Diese Spielanweisung wird hauptsächlich in Zusammenhang mit Streichinstrumenten benutzt. Hier werden die Töne dann nicht mit dem Bogen gestrichen, sondern mit dem Zeigefinger der rechten Hand gezupft. Auf die Gitarre übertragen wird der Klangeffekt des Pizzicato durch den Daumenanschlag der rechten Hand und das gleichzeitige Abdämpfen der gleichen Saite mit dem in Stegnähe liegenden Handballen erzeugt.
 

portamento (ital.: führen)

Darunter versteht man das Verbinden einzelner Töne einer melodischen Linie.
 

rasgueado (span.: in die Saiten greifen)

Diese vielseitige, vor allem im Flamencospiel vorherrschende Gitarrentechnik der rechten Hand bezeichnet den Ab- und Aufschlag der Finger über mehrere Saiten. Die Saite wird bei diesem umgekehrten Fingeranschlag zunächst von der Außenseite des Fingernagels berührt, der Daumen dabei immer auf der tiefen E-Saite quasi eingehakt. Dies dient einerseits der besseren Fixierung der Hand, ist aber auch für den Anschlag und die Tonproduktion von Bedeutung.
Es gibt verschiedene Anschlagsarten des Rasgueado, von denen in erster Linie das einfache, das geteilte sowie das Tremolo-Rasgueado zu unterscheiden sind. Beim einfachen Rasgueado werden die Finger leicht gegen den Handballen gekrümmt. Dann schlagen bis zu vier Finger gleichzeitig über die Saiten. Der Abschlag erfolgt mit den Außenflächen der Fingernägel.
Während beim einfachen Rasgueado immer derselbe bzw. dieselben Finger zurückschnellen, wird beim geteilten Rasgueado ein Wechselschlag von zwei oder drei Fingern vollzogen.
Das Tremolo-Rasgueado wird erzeugt, wenn die Finger im Wechselschlag, aber nach beiden Richtungen schlagen.
 

Skordatur, Scordatura (ital.: umstimmen)

Sie bezeichnet eine von der Norm abweichende Stimmung des Saiteninstruments. Diese Umstimmung entweder einzelner oder aller Saiten dient u. a. der Erzielung besonderer Klangeffekte sowie der Erleichterung schwieriger Passagen. Denn die Musik ist weiterhin so notiert, wie der Ausführende sie auf einem „normalen“ Instrument zu greifen hätte. In Wirklichkeit bringt er aber infolge der Umstimmung andere Töne hervor.
 

staccato (ital.: getrennt)

Darunter versteht man eine Spielanweisung, die ein kurzes und deutliches Trennen der Töne voneinander fordert. Auf der Gitarre erzeugt man staccato dadurch, dass der Fingerdruck der linken Hand sofort nach dem Anschlag aufgehoben, aber nicht ganz von der Saite genommen wird. Von einem Staccatospiel auf leeren Saiten ist wegen des Nachhalls abzuraten.
 

sul ponticello (ital.: nahe am Steg)

Diese Spielanweisung verlangt einen Anschlag der Saite in der Nähe des Steges. Hiermit wird ein harter, metallischer Klang erzeugt.
 

tambora (span.: Trommel)

Dies bezeichnet einen spieltechnischen Effekt, bei dem die Saiten mit der Innenkante des rechten Daumens nahe am Steg zum Schwingen gebracht werden, um eine trommelähnliche, fast klirrende Wirkung zu erzielen.
 

tirando (ital.: ziehend)

Damit ist eine Anschlagtechnik der Gitarre gemeint, die den Gegensatz zur Zupftechnik des Apoyando bildet. Beim Tirando, auch „freier Anschlag“ genannt, bewegt sich der Finger der rechten Hand von oben über die zu spielende Saite, dass er nach dem Anschlag nicht auf der benachbarten Saite zum Aufliegen kommt.
 

Tremolo

Darunter versteht man im Zusammenhang mit der Gitarre einen spieltechnischen Effekt, bei dem ein und derselbe Ton mit den aufeinanderfolgenden Fingern der rechten Hand schnell angeschlagen wird.
 

Vibrato

Hiermit bezeichnet man das leichte Zittern bzw. Vibrieren eines Tones. Diese periodische Schwankung der Tonhöhe dient vor allem dazu, lange Töne zu formen bzw. interessanter klingen zu lassen, und findet sowohl bei der akustischen als auch bei der E-Gitarre häufig Anwendung. Man unterscheidet drei Arten von Vibrati:
Horizontales Vibrato: Die Finger wackeln links und rechts auf den Saiten.
Vertikales Vibrato: Die greifenden Finger wackeln auf den Saiten nach oben und unten.
Handgelenk-Vibrato: Hierbei werden nicht die Finger, sondern das ganze Handgelenk bewegt. Das ist die effektivste Art des Vibrato, aber auch die schwierigste.