Produktdetails
Beschreibung
Die von John Cage zwischen 1946 und 1948 komponierten „Sonatas and Interludes“ für präpariertes Klavier sind eines der bekanntesten und bei Hörern wie Interpreten beliebtesten Werke des Komponisten und nehmen in dessen Werkkatalog eine Schlüsselstellung ein.
Bereits einige Jahre zuvor entwickelte Cage die Technik des Klavier-Präparierens und lotete die Möglichkeiten der Klangmanipulation aus: Die seinen Stücken jeweils vorangestellten Präparationstabellen geben dabei an, welche Materialien (z. B. Schrauben, Bolzen, Gummi-, Filz- oder Plastikelemente) zu verwenden sind und wo diese zwischen den Klaviersaiten zu platzieren sind. Mit jedem Objekt, dessen Größe, Stärke und Position verändert sich der ursprüngliche Klavierklang in seiner Höhe, Stärke, Farbe und Dauer.
Im Vergleich zu den vorangehenden Stücken ist die Präparationstabelle der „Sonatas and Interludes“ sehr umfangreich und genau. Die Präparation, für die ein Pianist etwa zweieinhalb bis drei Stunden braucht, betrifft mehr als die Hälfte der Saiten eines Flügels. Cage versuchte so zunächst noch, ein genau festgelegtes Klangbild zu erreichen – ein Ideal, das er später revidierte: „Als ich damit begann, Objekte zwischen den Klaviersaiten zu befestigen, geschah es mit der Absicht, Klänge verfügbar, wiederholbar zu machen. Aber als die Musik mein Haus verließ, […] wurde deutlich, dass sich nicht nur zwei Pianisten, sondern auch zwei Klaviere wesentlich voneinander unterscheiden. […] All das führte dazu, dass ich eher Gefallen daran fand, Dinge kommen, sich ereignen zu lassen, als sie zu besitzen, festzuhalten oder sie zu etwas zu zwingen“.
Koproduktion mit Deutschlandradio