Oracula Sibyllae

„Ich fühlte mich verpflichtet, der Avantgarde anzugehören – damals war das gleichbedeutend mit dem Serialismus oder mit der alternativen Happening-Kultur –, hatte aber dabei immer ein etwas mulmiges Gefühl“, so der Komponist Balz Trümpy.  „Der Grund dafür ist einfach: Ich bin nicht begabt für diese Art von Musik. Trotzdem wollte ich natürlich ‚dazugehören‘. Auch mit der ideellen Linie war das so eine Sache: Man musste, um ernst genommen zu werden, ein ‚Programm‘ haben, und auch hier mangelt es mir an einer gewissen Begabung. Schlussendlich habe ich mich dann entschieden, dass mein Programm im schlichten Wunsch besteht, schöne und stimmige Musik zu schreiben, was das auch heissen mag.“

Komponieren ist für Balz Trümpy die „Möglichkeit, mit Tönen etwas von anderen Dimensionen in die zeitlich-räumliche Realität hinüberzuführen“. Das wird auf dieser CD vor allem am längsten Stück deutlich, den „Oracula Sibyllae“, die gleichsam Ziel- und Ausgangspunkt des Programms bilden. Balz Trümpy schrieb sie für das El Cimarrón Ensemble und widmete sie den Musikern dieses Ensembles. Davor sind vier jüngere Einzelstücke für diese Instrumente versammelt, die von verschiedenen Seiten in seine Musik einführen.

Die Interpretationen aller Werke stellen die Ersteinspielungen dar.

Eine Koproduktion mit Radio SRF 2, Kultur