Produktdetails
Beschreibung
„1981 hatte ich eine schwere Krise“, sagte er in dem Interview für den Artikel der Reihe „European Jazz Legends“, das im Magazin „Jazz thing“ erschien, „als ich auf Solo-Tour in Japan war. Ich war von der Idee besessen, dass ich mich als wahrer improvisierender Künstler niemals wiederholen dürfe. Wie dumm von mir! Ich war derart fixiert auf diese Idee, dass tatsächlich jede musikalische Betätigung zu einem Kampf wurde. (…) Eines Nachts kam ich mit blutenden Fingern von der Bühne. An beiden Händen! Da dachte ich: irgendwas läuft hier komplett falsch. Ich hatte mich offensichtlich fürchterlich verrannt. Aber ich glaube, es war eine gute Erfahrung, und es hat geholfen zu verstehen, dass das alles in Wirklichkeit völlig irrelevant ist. Ich habe ein Instrument, ich habe meine Fähigkeiten, alles was ich tun muss: ‚leer‘ sein. Wenn ich leer bin, habe ich keine Ahnung was passieren wird. Und genau da sollte man anfangen.“
Da Fred Frith – in vielen Beziehungen – ein Mann der Tat ist, schlenderte er in dieser Nacht mit seinen musikalischen Partnern Richtung Bühne, sang dabei etwas fast opernhaftes vor sich hin, und fing dann an zu spielen.
The New York City Jazz Record:
"Honorable Mentions New Releases 2017"
Inhalt
Storytelling (for Eduardo Galeano) Chapter 3
La Pasión de Sonar
Backsliding
Interview with Fred Firth (by Götz Bühler)
Interpreten
Weitere Informationen
Technische Details
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Unter Jazzfreunden kann man herrlich darüber streiten, ob „Europäischer Jazz“ ein nützlicher Gegenentwurf zur amerikanischen Tradition ist, eine originelle Ergänzung dazu oder „auf dem Markt weniger wert als amerikanischer“, wie es in einem Wikipedia-Forum nachzulesen ist. Außer Zweifel steht allerdings, dass es auch diesseits des Atlantiks begnadete Musiker gab und gibt, die den Jazz seit Jahrzehnten geprägt und geformt haben. Dabei haben sie ganz eigene Spielweisen entwickelt, indem sie europäische Musiktraditionen mit den amerikanischen Einflüssen zusammenbrachten. Diesen Pionieren des europäischen Jazz eine Bühne zu geben, das war die Idee zur Artikelserie „European Jazz Legends“, die im Magazin Jazz thing in seiner 100. Ausgabe im September 2013 startete. Die musikalischen Highlights der Konzerte sowie die inklusiven Interviews mit Götz Bühler wurden auf diesen CDs veröffentlicht.