Tài tú Nam bô
Produktdetails
Beschreibung
Das Repertoire der "Am nhac tài tú Nam bô", das einen ganz wesentlichen Teil der kulturellen Identität des Südens darstellt, gehört zu den musikalischen Traditionen Vietnams, die heute mehr und mehr in Vergessenheit zu geraten drohen.
Jedes Stück entsteht faktisch bei jeder Aufführung neu. Die Musiker müssen ein vorgegebenes Abstrakt aus wenigen Fixpunkten sehr individuell gestalten und sich spieltechnisch aufeinander einstellen, um den Charakter eines Stückes genau zu treffen. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Auffassung von Komposition und Kreativität, die sehr von klassischen europäischen Mustern abweicht.
Wesentlichen Anteil an der Entwicklung der "Am nhac tài tú Nam bô" hatte die Experimentierfreude der Musiker, die durch die Einführung wenig beachteter Instrumente wie der einsaitigen Kastenzither oder durch die Transformation fremder Instrumente wie der Violine und der Gitarre den kontrastreichen Klang ihrer Ensembles kultivierten. Zur Standardbesetzung der "Am nhac tài tú Nam bô" gehören die 16-saitige Wölbbrettzither, die zweisaitige Langhalslaute, die Röhrenspießgeige, die fünfsaitige Gitarre ghita phím lõm und die Schlitztrommel song lang, die zur metrischen Koordinierung dient. Diese Aufnahme wurde mit dem "Preis der deutschen Schallplattenkritik" (Vierteljahresliste) ausgezeichnet!
Inhalt
Cô ban van
Bình bán chân
Xuân tình chân
Nam dao
Giang Nam cu’u khúc
Liêu Giang
Hô lan
Ngu dôi ai
Da cô hoài lang
Lý giao duyên
Lý Phu’óc Kiên
Interpreten
Weitere Informationen
Technische Details
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Weltmusik – Was ist fern? Was ist nah?
„Weltmusik“ – ein nicht unumstrittener Begriff für die Vielfalt der musikkulturellen Erscheinungen unseres Globus, zu denen traditionelle Musiken aus ländlichen Bereichen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas ebenso gehören wie Musiken der Hochkulturen des indischen Subkontinents, Japans und Chinas aber auch die populären Musiken, wie sie heute in den städtischen Metropolen der ganzen Welt entstehen.
Vor allem in Zusammenarbeit mit dem Berliner Haus der Kulturen der Welt und der Abteilung Musikethnologie des Ethnologischen Museums Berlin ist eine CD-Edition entstanden, die die Kategorien „das Fremde“ und „das Eigene“ durcheinander schüttelt, indem sie uns nicht nur das bislang Unbekannte und Unvertraute näher bringt, sondern darüber hinaus auch das Eigene im Fremden und das Fremde im Eigenen hörbar macht.
Die Begegnung mit den vielfältigen musikalischen Vorstellungen, die außerhalb unserer eigenen Kultur existieren, hat uns die eigenen Kategorien bewusster gemacht und uns gezeigt, dass wir nicht mehr von einer verbindlichen Ästhetik ausgehen können, wir vielmehr von einer unüberschaubaren Zahl differierender Ästhetiken sprechen müssen. Zu dieser Erkenntnis haben nicht zuletzt die außergewöhnlichen Einspielungen und die hohe Qualität der Booklettexte des Labels WELTMUSIK beigetragen.