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Leih-/Aufführungsmaterial

ad absurdum

Konzertstück für Trompete und kleines Orchester
Trompete und kleines Orchester
In meinem Trompetenkonzert wird das Konzert als Gattung wörtlich „ad absurdum“ geführt. Auch wenn es an der Oberfläche heiter zugeht, so endet es doch mit dem Tod des Solisten in dem Moment, in dem der Trompeter das schnelle Tempo nicht mehr bewältigen kann. Die Drehorgel spitzt es weiter zu und erhöht es – stellvertretend für den Trompeter – noch einmal. Das Stück endet zynisch, mit dem Aufkündigen des Konsenses, dass der triumphierende Solist existiert.
Ausgabe: Aufführungsmaterial

Produktdetails

Beschreibung

Parallel zu meinen Orchesterstücken der letzten Jahre, die immer gesanglicher und epischer wurden, gibt es eine ganz andere Linie von Werken, die sich der „leichteren“, knappen, humoristischen Tradition des „Konzertstücks“ verpflichtet fühlen: ein Soloinstrument prall auf ein klein besetztes Orchester, auf engem Raum werden in heiterem Tonfall die Protagonisten in immer ausweglosere Situationen ad absurdum geführter Virtuosität gehetzt. Was in meiner sehr frühen „Kreisleriana“ für Violine und Orchester noch als Spiel kontrastierender Teile begann, ist in „ad absurdum“ zu einem einzigen Gestus, einem ununterbrochenen Sechzehntel-Puls kondensiert worden.

Das Stück beginnt bereits an einem Endpunkt: das Tempo ist so hoch, dass es unmöglich gesteigert werden kann; was mich daran interessiert, ist der Punkt, an dem die herkömmliche Virtuosität umschlägt in eine akustische Grauzone, in der schnell aufeinander folgende Punkte bereits als Fläche wahrgenommen werden. Eigentlich negativ besetzte Phänomene wie „Leer-Laufen“, „Sich-Totlaufen“ sollen hier auf ein womöglich neues Potenzial untersucht werden.

Der Trompetenpart, eigens für Sergei Nakariakov geschrieben, ist zwar (ähnlich dem Orchesterpart) fast bis zur Unspielbarkeit virtuos, bietet aber im Wortsinne bewusst keine Ent-wicklungsmöglichkeiten. Der Trompeter als Spielmacher, der die Höchstgeschwindigkeit gleich zu Beginn spielerisch exponiert, selbst jedoch in der Bewegung seltsam starr um sich selbst kreist, letztlich in der eigenen Virtuosität gefangen bleibt, daran erstickt.
Virtuosität also nicht mehr als romantische Vorstellung einer Loslösung von der Schwerkraft, einer Befreiung von Fesseln, sondern als Fesselung manisches Kreisen in einem selbstgebauten Käfig – ad absurdum.

Jörg Widmann, im November 2005

Orchesterbesetzung

2 (2. auch Picc.) · 0 · 0 · Bassklar. · Kb.-Klar. · 1 · Kfg. - S. (Xylorimba bzw. Xyl. · Trgl. · chin. Beck. · Peking-Oper-Gong · 2 hohe Tamburims [unterschiedlich hoch] · 6 Pedalpauken [b e d c AS D] · 5 Holzbl. übereinander) (1 Spieler) - Drehorgel - Str. (6 · 5 · 4 · 3 · 1 [mit 5. Saite H])

Weitere Informationen

Titel:
ad absurdum
Konzertstück für Trompete und kleines Orchester
Ausgabe:
Aufführungsmaterial
Verlag/Label:
Schott Music
Kompositionsjahr:
2002
Spieldauer:
17 ′
Uraufführung:
18. Januar 2006 · Essen (D)
Philharmonie, Alfried Krupp Saal
Sergei Nakariakov, Trompete · Musikalische Leitung: Christoph Poppen · Münchener Kammerorchester

Auftragswerk:
Auftragswerk der Philharmonie Essen und des Münchener Kammerorchesters

Technische Details

Bestellnummer:
LS 4243-01

Aufführungen

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  • ad absurdum
    International Composer Festival with Jörg Widmann
    Musikalische Leitung: Fredrik Burstedt
    Orchester: Norrköping Symphony Orchestra
    10. November 2023 | Stockholm (Schweden) , Konserthuset
  • ad absurdum
    Musikalische Leitung: Fredrik Burstedt
    Orchester: Norrköpings Symfoniorkester
    9. November 2023 | Norrköping (Schweden) , De Geerhallen — nationale Erstaufführung
  • ad absurdum
    Musikalische Leitung: Sho Ito
    Orchester: ARK Sinfonietta
    30. September 2023 | Tokyo (Japan) , Suntory Hall
  • ad absurdum
    Musikalische Leitung: Joseph Swensen
    Orchester: NFM Orkiestra Leopoldinum
    16. April 2023 | Wrocław (Polen) , NFM, Sala Czerwona — nationale Erstaufführung
  • ad absurdum
    Musikalische Leitung: Michael Sanderling
    Orchester: Kammerakademie Potsdam
    17. September 2022 | Potsdam (Deutschland) , Nikolaisaal
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