Über Josef Suk

Josef Suk war ein hochbegabter und äußerst vielseitiger Musiker. Als Geiger war er 40 Jahre lang Mitglied des berühmten Tschechischen Quartetts; als Komponist trat er mit einer Reihe von großangelegten symphonsichen Werken an die Öffentlichkeit, und als Pianist, Begleiter und Dirigent war er ein vielgefragtes Talent. Aber berühmt wurde er vor allem als Komponist: seine Serenade für Streichorchester op. 6 und sein "Liebeslied" (Pisen lásky) für Klavier fand in der ganzen Welt Verbreitung und gehören zu den Standardwerken des Repertoires. Das Klavier war das Instrument, dem er seine persönlichsten Gedanken anvertraute, namentlich in dem Zyklus "Vom Mütterlein" (O matince), den er 1907, zwei Jahre nach dem Tod seiner Frau (Dvoraks Tochter), für seinen kleinen Sohn schrieb, um ihm von seiner Mutter zu erzählen. In seinen Werken verbindet sich seine menschliche und künstlerische Größe zu eindrucksvoller Sensibilität, zu Aufrichtigkeit und Gefühlsreichtum. Hauptmerkmale seiner musikalischen Sprache sind die slawische Wärme und der Schmelz seiner Melodie, seine charakteristischen Rhythmen und seine Erfindungsgabe in Harmonie und Polyphonie.