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Kurt Weill

Kurt Weill

Herkunftsland: Deutschland
Geburtstag: 2. März 1900
Todestag: 3. April 1950

in Kürze

Die sieben Todsünden
Musikalische Leitung: Marco Angius
5. April 2024 | Reggio Emilia (Italien) , Teatro Romolo Valli
Die sieben Todsünden
Musikalische Leitung: Lawrence Foster
Orchester: Würth Philharmoniker
6. April 2024 | Künzelsau (Deutschland) , Carmen Würth Forum, Reinhold Würth Saal

Über Kurt Weill

Kurt Weill wurde am 2. März 1900 in Dessau geboren. Während des ersten Weltkriegs war er als Aushilfskorrepetitor am Dessauer Theater beschäftigt, der dortige Kapellmeister Albert Bing gab ihm ersten Theorie- und Kompositionsunterricht. Kurz vor Ende des Krieges ging Weill nach Berlin, nahm ein Musikstudium an der Berliner Hochschule für Musik auf und wurde Schüler Engelbert Humperdincks. Nach einer kurzen Dirigententätigkeit in Lüdenscheid setzte er das Studium ab 1921 in  Feruccio Busonis Meisterklasse für Komposition fort. Nebenbei leitete er Synagogenchöre, gab privaten Kompositionsunterricht und verfasste musikalische Beiträge für die Zeitschrift "Der deutsche Rundfunk".

Um 1925 hatte sich Weill neben Paul Hindemith und Ernst Krenek als einer der führenden Komponisten seiner Generation durchgesetzt. In dieser Zeit wendete er sich dem Musiktheater zu. Mit dem Einakter Der Protagonist (1926), in dem Weill Jazzelemente und klassische Formen miteinander verbindet, errang er einen ersten Erfolg als Opernkomponist. Seinen internationalen Ruhm begründete die 1928 in Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht verfasste Dreigroschenoper. Das sozialkritische Stück basiert auf John Gays Beggar’s Opera von 1728 und setzt erstmals das Konzept des epischen Theaters musikalisch um: Tanz- und Unterhaltungsmusik stehen neben Choral und Moritat, Songs im sentimentalen oder aggressiven Volkston kommentieren die Handlung. Aus der Zusammenarbeit mit Brecht gingen auch die Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (1930) sowie Die sieben Todsünden, Ballet mit Gesang in 9 Bildern (1933) hervor. Die politisch engagierten Werke seit 1930 waren den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge: Aufführungen wurden gezielt gestört, die Presse der NSDAP und der DNVP bezichtigen Weill des Kulturbolschewismus’. Nach der Machtergreifung des nationalsozialistischen Regimes wurde seine Musik als "entartet" deklariert und verboten.

Weill emigrierte 1933 über Paris und London in die USA, wo er Max Reinhardts Produktion seiner Oper Der Weg der Verheißung nach einem Libretto von Franz Werfel beaufsichtigen sollte. Weill und seine Frau, die Sängerin Lotte Lenya, blieben in den USA und nahmen die amerikanische Staatsbürgerschaft an.

Dort arbeitete er hauptsächlich für den Broadway und schuf Stücke, die einerseits nicht der politischen Aussage entbehrten, andererseits aber auch Rücksicht auf die Publikumswirksamkeit und die kommerziellen Erfordernisse der schnelllebigen New Yorker Theaterlandschaft nahmen. Der erste große Erfolg stellte sich mit dem Musical Lady in the Dark (1940) ein. Das Libretto stammte von Ira Gershwin nach einem Stück von Moss Hart. Dieser Erfolg wurde durch das folgende Musical One Touch Of Venus (1943) noch übertroffen. Während der Kriegsjahre beteiligte sich Weill an Aktionen der Organisation "Fight for Freedom" und vertonte antifaschistische Texte. 1946 wurde er als einziger Komponist zum Mitglied der renommierten "Playwrights Producing Company" ernannt. Diese ermöglichte eine Inszenierung seiner mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten, auf amerikanischen Volksweisen basierenden Oper Street Scene (1946) am Broadway.

Weills Schaffen umfasst Werke nahezu aller Gattungen. Er komponierte unter anderem zwei Sinfonien, zwei Streichquartette und etliche weitere Orchester-, Kammermusik- und Vokalwerke. Den Schwerpunkt bildet jedoch das Musiktheater. In diesem Genre vermochte Weill hohes kompositorisches Niveau und politisches Engagement verständlich und publikumswirksam zu verschmelzen. Sein letztes Projekt, eine Musicalversion von Mark Twains Huckleberry Finn, konnte er nicht mehr vollenden. Kurt Weill starb einen Monat nach seinem 50. Geburtstag am 3. April 1950 in New York.

Werkliste

Chronologie

1900
Geboren am 2. März in Dessau als Sohn des Synagogalkantors Albert Weill
1913
Erste Kompositionen
1915 - 1918
Musikalische Studien bei Albert Bing, dem Opernkapellmeister des Dessauer Hoftheaters; erste Tätigkeit als Korrepetitor
1918
Beginn des Studiums an der Hochschule für Musik Berlin bei Engelbert Humperdinck und Paul Juon (Komposition), Friedrich Ernst Koch (Kontrapunkt) und Rudolf Krasselt (Dirigieren)
1919
Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stipendium für Komposition Korrepetitor unter Hans Knappertsbusch in Dessau Ab Dezember Kapellmeister und Korrepetitor am Stadttheater Lüdenscheid
1921 - 1923
Kompositionsstudium in der Meisterklasse von Ferruccio Busoni an der Hochschule für Musik Berlin; Kontrapunktstudien bei Philipp Jarnach.
1922
Uraufführung der Pantomime Zaubernacht am Theater am Kurfürstendamm Berlin Mitgliedschaft in der Musikabteilung der oppositionellen Künstlervereinigung "Novembergruppe"
1924 - 1929
Kritiker und Korrespondent der Wochenzeitschrift Der deutsche Rundfunk
1925
Uraufführung des Konzertes für Violine und Blasorchester in Paris
1926
Heirat mit der Wiener Schauspielerin Lotte Lenya Uraufführung des Einakters Der Protagonist nach einem Libretto von Georg Kaiser in Dresden
1927
Beginn der Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht mit Das kleine Mahagonny (Uraufführung beim Deutschen Kammermusikfest in Baden-Baden mit Lotte Lenya als Sängerin)
1928
Mitarbeit am Politischen Theater Erwin Piscators; Bühnenmusik zu Konjunktur von Leo Lania Uraufführung von Die Dreigroschenoper in Berlin mit Lotte Lenya als „Seeräuber-Jenny“
1930
Uraufführung der Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny im Neuen Theater Leipzig
1932
Uraufführung von Die Bürgerschaft an der Städtischen Oper Berlin
1933
Uraufführung von Der Silbersee in Leipzig Scheidung von Lotte Lenya Weills Musik wird in Deutschland von den Nationalsozialisten verboten, Notenmaterial wird im Rahmen der Bücherverbrennung in Berlin vernichtet Emigration nach Paris Uraufführung von Die sieben Todsünden im Théâtre des Champs-Élysées
1934
Uraufführung der 2. Sinfonie in Amsterdam
1935
Emigration über London in die USA (New York, NY)
1936
Uraufführung von Weills erstem Broadway-Musicals Johnny Johnson
1937
Uraufführung des Oratoriums Der Weg der Verheißung („The Eternal Road“) Erneute Heirat mit Lotte Lenya
1938
Beginn der Freundschaft und Zusammenarbeit mit Maxwell Anderson Uraufführung des Musicals Knickerbocker Holiday Ethel Barrymore Theatre in New York
1940
Zusammenarbeit mit Moss Hart und Ira Gershwin
1941
Uraufführung des Broadway-Musicals Lady in the Dark im Alvin Theater in New York
1943
Amerikanische Staatsbürgerschaft Uraufführung von One Touch of Venus im New Yorker Imperial Theatre Uraufführung von We will never die im Madison Square Garden
1945
Musik zum Film Where do we go from Here Zusammenarbeit mit Elmer Rice und Langston Hughes
1948
Uraufführung von Love Life
1949
Uraufführung des Musicals Lost in the Stars am Broadway
1950
Kurt Weill stirbt am 3. April an den Folgen eines Herzinfarkts im New Yorker Flower Hospital

Artikel

Aufführungen

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  • Die sieben Todsünden
    Musikalische Leitung: Marco Angius
    5. April 2024 | Reggio Emilia (Italien) , Teatro Romolo Valli
  • Die sieben Todsünden
    Musikalische Leitung: Lawrence Foster
    Orchester: Würth Philharmoniker
    6. April 2024 | Künzelsau (Deutschland) , Carmen Würth Forum, Reinhold Würth Saal
  • Die sieben Todsünden
    Musikalische Leitung: Marco Angius
    7. April 2024 | Reggio Emilia (Italien) , Teatro Romolo Valli
  • Die sieben Todsünden
    Musikalische Leitung: Bas Wiegers
    Orchester: Münchener Kammerorchester
    18. April 2024 | München (Deutschland) , Prinzregententheater
  • Die sieben Todsünden
    Musikalische Leitung: Peter Stam
    Orchester: Prins Claus Conservatorium Groningen
    20. April 2024 | Assen (Niederlande) , Adventskerk
  • Die sieben Todsünden
    Musikalische Leitung: Peter Stam
    Orchester: Prins Claus Conservatorium Groningen
    21. April 2024 | Groningen (Niederlande) , De Oosterpoort
  • Four Walt Whitman Songs
    Musikalische Leitung: Alan Gilbert
    Orchester: NDR Elbphilharmonie Orchester
    26. April 2024 | Hamburg (Deutschland) , Elbphilharmonie, Großer Saal
  • Four Walt Whitman Songs
    Musikalische Leitung: Alan Gilbert
    Orchester: NDR Elbphilharmonie Orchester
    27. April 2024 | Hamburg (Deutschland) , Elbphilharmonie, Großer Saal
  • Die sieben Todsünden
    Musikalische Leitung: Flurin Rüedlinger
    Orchester: Workshopera Bern
    28. April 2024 | Bern (Schweiz) , Hotel Jardin
  • Die sieben Todsünden
    Musikalische Leitung: Flurin Rüedlinger
    Orchester: Workshopera Bern
    3. Mai 2024 | Bern (Schweiz) , Hotel Jardin
  • Die sieben Todsünden
    Musikalische Leitung: Alejandro Roca
    3. Mai 2024 | New Haven, CT (Vereinigte Staaten von Amerika) , Morse Recital Hall
  • Die sieben Todsünden
    Musikalische Leitung: Alejandro Roca
    3. Mai 2024 | New Haven, CT (Vereinigte Staaten von Amerika) , Morse Recital Hall
  • Die sieben Todsünden
    Musikalische Leitung: Alejandro Roca
    4. Mai 2024 | New Haven, CT (Vereinigte Staaten von Amerika) , Morse Recital Hall
  • Die sieben Todsünden
    Musikalische Leitung: Flurin Rüedlinger
    Orchester: Workshopera Bern
    5. Mai 2024 | Wohlen (Schweiz) , Kantonschule, Aula
  • Fantaisie symphonique
    Musikalische Leitung: Bas Wiegers
    Orchester: Kammerakademie Potsdam
    11. Mai 2024 | Podsdam (Deutschland) , Nikolaisaal
  • Fantaisie symphonique
    Musikalische Leitung: Sylvain Cambreling
    Orchester: Symphoniker Hamburg
    16. Mai 2024 | Hamburg (Deutschland) , Laeiszhalle
  • Die sieben Todsünden
    31. Mai 2024 | Oslo (Norwegen) , Den Norske Opera & Ballett
  • Die sieben Todsünden
    2. Juni 2024 | Oslo (Norwegen) , Den Norske Opera & Ballett
  • Die sieben Todsünden
    4. Juni 2024 | Oslo (Norwegen) , Den Norske Opera & Ballett
  • Die sieben Todsünden
    7. Juni 2024 | Oslo (Norwegen) , Den Norske Opera & Ballett
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