Halffter glaubt fest an Ullmanns Pläne, ein großes Orchester für Der Kaiser von Atlantis zu verwenden – diverse Notizen deuten darauf hin. Einem Eintrag entsprechend könnte Ullmann sogar der Einsatz einer Jazz-Combo vorgeschwebt haben. Im „Wahnsinns-Terzett“ demonstriert Halffter eindrücklich, welche Wirkung Ullmann mit dem Einsatz eines Jazz-Ensembles wohl erzielt hätte. (Josef Oehrlein, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Pedro Halffter Caro wurde in Madrid geboren. Er stammt aus einer Musikerfamilie, ist Sohn des Komponisten und Dirigenten Cristóbal Halffter und Großneffe von Rodolfo und Ernesto Halffter. Während seiner Schulzeit am Internat Schloss Salem erhielt er Klavier- und Cello-Unterricht und war mehrfach Sieger beim Wettbewerb "Jugend musiziert". An der Hochschule für Musik in Wien nahm er ein Dirigierstudium bei Leopold Hager auf. Nach dem Abschluss 1995 erhielt er ein Stipendium des Fulbright-Programms für ein Kompositionsstudium in New York. Zu seinen weiteren Lehrern zählen Karl Oestereicher, Bruno Weil, Ilya Musin, Julius Kalmar und Ferdinand Leitner. Von 2001 bis 2004 war Halffter erster Gastdirigent der Nürnberger Symphoniker und 2002 bis 2003 zusätzlich Chefdirigent des Jugendorchesters der Bayreuther Festspiele. Das Teatro de la Maestranza in Sevilla leitete er von 2001 bis 2004 als künstlerischer Direktor. Seit 2004 ist er Chefdirigent des Real Orquesta Sinfónica in Sevilla und des Orquesta Filarmónica de Gran Canaria in Las Palmas.
Neben seinen Dirigiertätigkeiten arbeitete Halffter an seinem kompositorischen Œuvre. Seine Werke wurden unter anderem von Massachussetts Symphony Orchestra, der Deutschen Kammerakademie, dem Kammerorchester Stuttgart, dem Ensemble Intercontemporain, dem Schleswig-Holstein Festival Orchestra sowie dem New Japan Philharmonic Orchestra in der New Yorker Carnegie Hall, dem Auditorio Nacional de Madrid, im Konzerthaus Dortmund und anderen Konzertsälen uraufgeführt. In jüngerer Zeit beschäftigt Halffter das Vermächtnis des in Auschwitz ermordeten Komponisten Viktor Ullmann. Dessen Oper Der Kaiser von Atlantis bearbeitete Halffter für großes Orchester, erstellte aus Fragmenten und Klavierwerken das Adagio (in memoriam Ana Frank) und eine Kleine Ouvertüre zum "Kaiser von Atlantis". Aufführungen dieser Werke dirigierte Halffter in Spanien, den Niederlanden, Deutschland und den USA. 2018 gelangt sein neues Orchesterwerk Thank You Mr. Joyce mit dem Sinfonieorchester des Orchesterzentrum|NRW im Konzerthaus Dortmund zur Uraufführung.
Neben seinen ersten Preisen bei Jugend Musiziert erhielt Halffter den Preis Junger Komponisten des Deutschen Musikrats und den Preis junger Komponisten der Europäischen Union. Darüber hinaus wurde er von Juventudes de Madrid und der Banco des España gefördert. Heute ist Halffter als Juror bei dem Gesangswettbewerbt "Concorso Lirico Ottevio Zino" in Rom tätig und Mitglied der Königlichen Akademie der schönen Künste der Heiligen Isabel von Ungarn in Sevilla. Unter seinen CD-Einspielungen ragen die Ersteinspielung der Oper Don Quijote von Cristóbal Halffter für das Label Glossa sowie die Portrait-Alben der Komponisten Manuel de Falla, Erich Wolfgang Korngold, Arnold Schönberg und Franz Schreker bei Warner Music bzw. Warner Classics & Jazz sowie ein Alberto Ginastera-Album bei der Deutschen Grammophon heraus.
Pedro Halffter lebt in Madrid. Als Dirigent wird er von der Konzertdirektion Hans Adler (Symphoniekonzerte) sowie von Hilbert Artists Management (Opern) vertreten.