"Ayres Partitur ist ein prickelnder Cocktail aus Hyperaktivität, barockem Empfinden, Straussischen Elementen, verlockendem Tango und vielem mehr. Skurril und anarchisch zeigt sie dennoch einen menschlichen Kern." (Barry Millington über
No. 39, Evening Standard)
Richard Ayres wurde 1965 in Cornwall geboren. 1986 besuchte er Morton Feldmans Kompositionsklasse bei den Ferienkursen in Darmstadt und Dartington und studierte Komposition, Elektronische Musik und Posaune am Huddersfield Polytechnic, wo er seine Studien schließlich 1989 mit Auszeichnung abschloss. Für ein Aufbaustudium im Fach Komposition bei Louis Andriessen am Koninklijk Conservatorium zog er nach Den Haag und beschloss, sich dauerhaft in Holland niederzulassen.
Im Jahr 1994 erhielt Ayres während der Gaudeamus Music Week den International Gaudeamus Prize for Composition. 2003 wurde ihm mit dem Vermeulen Prize die höchste Auszeichnung verliehen, die die Niederlande an Komponisten vergeben. Seit 2006 unterrichtet er am Conservatorium van Amsterdam.
Ayres' Orchesterwerke und die Reihe seine "NONcertos" zeichnen sich durch Klangfarbenpracht, Emotionen und einen eigenen musikalischen Stil aus und sprudeln vor starken visuellen und dramatischen Ideen. Sein Œuvre wurde und wird in weiten Teilen Europas und Großbritanniens aufgeführt. Das Orchesterwerk No.
37b wurde bei den Donaueschinger Musiktagen vom SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg uraufgeführt,
No. 46 für Orchester 2011 beim Holland Festival vom Residentie Orkest unter der Leitung von Reinbert de Leeuw; Ilan Volkov hat es in der Folge in Straßburg und Glasgow zur Aufführung gebracht. Das Klangforum Wien brachte 1998
No. 31 (NONcerto for trumpet and ensemble) zur Uraufführung. In
No. 36 (NONcerto for Horn), uraufgeführt vom ASKO Ensemble, muss der Solist zwischen zwei „Berggipfeln“ und virtuosen Linien hin- und herrennen. 2016 wurde das Stück von den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle mit Stefan Dohr als Solisten gespielt.
No. 48 (night Studio) für Orchester wurde von BBC Radio 3 und dem SWR in Auftrag gegeben. 2015 wurde das Werk in London von der BBC Symphony unter Ilan Volkov uraufgeführt, die deutsche Erstaufführung mit dem SWR Sinfonieorchester unter Peter Eötvös fand kurz darauf bei den Donaueschinger Musiktagen statt.
Ayres’ Vokalmusik wird von einer besonderen Theatralität bestimmt:
No. 42 (In the Alps), ein "belebtes Konzert" wurde für die Sopranistin Barbara Hannigan und das Nederlands Blazers Ensemble geschrieben. Es zeichnet sich durch narrative Projektionen, die im Stile eines Stummfilmes verfasst wurden, aus. In Großbritannien wurde das Werk von der London Sinfonietta und in den USA vom Ensemble Will Sound aufgeführt.
No. 30 (NONcerto for orchestra, soprano and cello) wurde vom City of Birmingham Symphony Orchestra beim Aldeburgh Festival uraufgeführt und war seither bei verschiedenen Aufführungen in Russland, Tschechien und in den Niederlanden zu hören. Ayres'
No. 51 (resting Songs) (2017)
für Mezzosopran und Ensemble, ein Auftragswerk für das University of Birmingham’s CrossCurrents Festival, wurde im Februar 2018 in der Elgar Concert Hall in Birmingham uraufgeführt.
In der Saison 2018/19 wird Ayres‘ neues Werk
No. 50 (The Garden) für Bass solo und Ensemble zu hören sein. Es ist ein Auftragswerk des Asko |Schönberg Ensembles und der London Sinfonietta und wurde vom Royal Opera House in der Entwicklung unterstützt. Die Uraufführung mit Joshua Bloom und Asko | Schönberg findet im September 2018 in Utrecht statt.
Ayres’ erste Oper
No. 39 ("Die Grille") ist eine Kinderoper, die auf einer Geschichte von Toon Tellegen basiert und von der Aldeburgh Almeida Opera im Jahr 2005 in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Seine zweite Oper
Peter Pan (No. 45) wurde 2013 an der Staatsoper Stuttgart uraufgeführt. Eine in einer revidierten Fassung war das Stück 2015 an der Welsh National Opera in Cardiff und in der Saison 2016-17 an der Komischen Oper Berlin zu sehen.
Ein Kompositionsauftrag des Continuum Ensembles aus Kanada eröffnete Ayres die Möglichkeit sich mit Filmmusik zu beschäftigen und mit dem Filmemacher Guy Maddin zusammenzuarbeiten. Als Ergebnis entstand
No. 43 (Glorious) für Ensemble und Filmprojektion, das im Rahmen des SHIFT Festivals in Amsterdam uraufgeführt wurde.
Zwei CDs mit Kompositionen von Ayres wurden vom Ensemble Musikfabrik aufgenommen: "Richard Ayres: Composers' Voice“ beim Label Donemus (2003) und "NONcertos“ bei NMC (2010).
In the Alps wurde mit Barbara Hannigan und dem Netherlands Blazers Ensemble eingespielt.