• Qualität seit über 250 Jahren
  • Über 350 Partnerhändler weltweit
  • Sicher einkaufen mit Trusted Shop
Stewart Wallace

Stewart Wallace

Herkunftsland: Vereinigte Staaten von Amerika
Geburtstag: 21. November 1960

Über Stewart Wallace

Stewart Wallace ist ein geborener Märchenerzähler. Das scheint einleuchtend für einen Komponisten, der für Opern wie Harvey Milk und Hopper´s Wife bekannt ist, in denen reale Ereignisse und Menschen auf verrückte Weise in Szene gesetzt werden. Doch sogar in seiner vergleichbar geradlinigen Konzertmusik erzählt Wallace eine Menge Geschichten. –The Washington Post

Aufgewachsen in Texas spielte der Komponist Stewart Wallace in einer Rockband und sang als Kantor in der Synagoge. Als Abschlussarbeit an der Universität von Texas schrieb er seine erste Oper, obwohl er nicht Musik, sondern Literatur und Philosophie studierte. Im Alter von 28 Jahren erlebte er seine erste große Premiere mit Where´s Dick? in der Houston Grand Opera. Das war der Anfang einer von Erfolg gekrönten Zusammenarbeit mit dem Librettisten Michael Korie und dem Regisseur Richard Foreman. Seither arbeitet Wallace außerdem mit weiteren Musikern zusammen, unter anderem Christopher Alden, Evelyn Glennie, Marc Ribot, Chen Shi–Zheng und Amy Tan. Sein unkonventionelles und vom Theater beinflusstes Schaffen ist stark rhythmisch, melodisch und hoch emotional.

Seine fünfte und wohl bekannteste Oper Harvey Milk schrieb er im Auftrag der Houston Grand Opera, New York City Opera and San Francisco Opera. Mit dem Libretto von Michael Korie und geleitet von Christopher Alden wurde die Uraufführung zu einem künstlerischen Ereignis, von dem jede bedeutende Zeitung, darunter die Time, Newsweek und Vanity Fair, in Amerika berichtete. Die Washington Post schrieb: „Harvey Milk ist ein erstaunlicher Erfolg – ein lebhaftes, kunstvolles, kompromissloses amerikanisches Musikdrama, zutiefst befriedigend für Ohr, Auge und Seele.“ Die französische Zeitschrift Diapason nennt die Teldec Aufnahme von Harvey Milk unter der Leitung von Donald Runnicles „wahrhaft atemberaubend“.

The Bonesetter´s Daughter, eine Zusammenarbeit mit Amy Tan auf Grundlage ihrer Bestseller-Novelle, ist ein weiteres Werk von Stewart Wallace für die San Francisco Opera. Wallace und Tan reisten zusammen durch China, um verschiedene regionale Formen der Chinesischen Oper zu erforschen. Auf ihrer Reise nahmen sie auch an Beerdigungen in kleinen Ortschaften in der nördlichen Shanxi Provinz teil und erkundeten die Musik ethnischer Minderheiten in den südlichen Bergen von Guizhou. The Bonesetter´s Daughter integriert Trommeln der Beijing Opera, KunJi Sänger, chinesische Rock Sänger, zwei Suonas (Schalltrichter mit Doppelrohrblatt) und zwölf chinesische Akrobaten. Chen Shi–Zheng inszenierte die von Steven Sloane dirigierte Uraufführung im September 2008 in der San Francisco Opera.

Hopper´s Wife stellt den amerikanischen Bühnenmaler Edward Hopper, verheiratet mit der Klatsch-Kolumnistin Hedda Hopper, und sein Modell Ava Gardner vor. Diese Oper mit einem Libretto von Korie kam unter der Leitung von Christopher Alden und dirigiert von Michael Barrett an der Long Beach Opera zur Uraufführung. Mark Swed schrieb in der Los Angeles Times: "Hopper´s Wife ist mutig, kühn und bedeutend. Es folgt dem Trend zum Historiendrama nicht und erschafft stattdessen die Geschichte neu. Hopper´s Wife ist ein fesselnder Versuch, sich durch Musik, Dichtung und Theater mit einer der bedeutendsten Fragen der Kunst in der heutigen Zeit auseinander zu setzen, nämlich: Wie kann hohe Kunst in einem von der Popkultur dominierten postmodernen Zeitalter bedeutsam bleiben?“

Wie in The Bonesetter´s Daughter finden sich in vielen Werken von Wallace unübliche Besetzungen. Skvera for Electric Guitar and Orchestra schrieb er im Auftrag des National Symphony Orchestra für den „Gitarrengott“ Marc Ribot. Inspiriert durch eine Reise nach Skvera, jenem ukrainischen Schtetl, aus dem seine Großeltern vor der russischen Revolution geflohen waren, kam das viersätzige Werk 2004 im Kennedy Center mit dem Dirigenten Leonard Slatkin zur Uraufführung. Marin Alsop leitete die Premiere an der Westküste beim Cabrillo Festival.

Wallace komponierte eine Triologie von Werken für die Schlagzeugsolistin Evelyn Glennie: das Konzert Gorilla in a Cage, das in Deutschland, Frankreich und Großbritannien sowie den USA aufgeführt wurde, und das Kammermusikwerk The cheese and the worms, das Glennie und der Pianist Philip Smith bei einer internationalen Tour über 100 Mal aufführten. Irving Indonesia für Glennie an indonesischen Gongs und Margaret Leng Tan am Spielzeugklavier ist das dritte Stück der „Evelyn Glennie and Friends“ – Serie und wurde 2001 in der Londoner Wigmore Hall erstmals präsentiert. Book of Five, ein Werk für das zwölfköpfige britische Ensemble Icebreaker mit Orchester, kam 2002 mit dem Dirigenten Steven Sloane in der Carnegie Hall zur Uraufführung. Geschrieben wurde es im Auftrag des American Composers Orchestra, des Bochumer Sinfonieorchesters und der ASCAP- Stiftung. Das 40-minütige Werk in fünf Teilen ist Wallace’ persönliche Reflektion der Anschläge auf das World Trade Center und die Geburt seines Sohnes. Steven Sloane dirigierte auch die Europapremiere des Stücks mit dem Sinfonieorchester Bochum.

Das Fort Worth Dallas Ballet hob im Jahr 2000 Wallaces erstes Ballett Peter Pan aus der Taufe. Die Fort Worth Star Telegram nannte Wallaces dreiaktiges Ballet auf Grundlage von J.M. Barries Novelle in einer Choreographie und Szene von Graham Lustig „ein Ballett, bei dem man beinahe die Augen schließen kann, weil die Musik so gut ist“. Das Madison Ballett performte Peter Pan 2008 mit neuer Choreographie von Earle Smith. Zu den Filmmusiken des Komponisten gehören Book of Love mit Buch und Regie von Alan Brown und Persons of Interest von Alison Maclean und Tobias Perse. Beide Filme erlebten ihre Premiere 2004 beim Sundance Film Festival. Außerdem schrieb Wallace Musik für David Barkers Filme Seven Days, der 2004 beim Rotterdam Film Festival zum ersten Mal gespielt wurde, und zu Afraid of Everything, der 2000 beim Sundance Film Festival erschien.

Stewart Wallace erhielt 2006 das Guggenheim Stipendium. 2001- 2001 war er Music Alive Composer-in-Residence an der National Symphony und ist Träger zahlreicher Auszeichnungen, darunter Stipendien und Aufträge von der National Endowment for the Arts, New York Foundation for the Arts, Opera America, Meet the Composer und Mary Flagler Carey Trust. Er war Stipendiat des Institute for the Arts and Civic Dialogue in Harvard. Residencies an der MacDowell Colony und Yaddo waren für die Entwicklung seines Schaffens von großer Bedeutung. Im Frühjahr 2000 ernannte ihn Toni Morrison zum Artist-in-Residence an der Princeton University als Teil ihres Projektes Princeton Atelier. Stewart Wallaces jüngstes Werk, She Told Me This, ein Monodrama für Mezzosopran und Ensemble, das von der Oper The Bonesetter's Daughter inspiriert ist, kam im Oktober 2010 mit dem Ensemble Musiqa of Houston zur Uraufführung.

Werkliste

Chronologie

1960
Born in Philadelphia, Penssylvania
1987
Receives ASCAP Young Composer Award
1988
Houston Grand Opera presents his first major opera premiere, "Where's Dick?"

Receives National Endowment for the Arts Award and ASCAP Young Composer Award
1989
"Kabbalah", an opera in 7 movements, premieres on Brooklyn Academy of Music's Next Wave Festival
1990
Receives New York Foundation for the Arts Award and ASCAP Young Composer Award
1991
"Hopper's Wife", an opera in five scenes, premieres at Long Beach Opera, directed by Christopher Alden and conducted by Michael Barrett.

"Kabbalah" is recorded and released on Koch International Classics, conducted by Michael Barrett.
1995
"Harvey Milk" premieres at Houston Grand Opera, directed by Christopher Alden and conducted by Ward Holmquist (performed by the Houston Symphony)
1997
"Gorilla in A Cage", for percussion and orchestra, premieres with Evelyn Glennie and the Bochum Symphony Orchestra, conducted by Steve Sloane.

"Kaddish for Harvey Milk" debuts with the Madison Symphony conducted by John DeMain.
1998
"Harvey Milk" is recorded and released on Teldec Classics, featuring San Francisco Opera Orchestra and Chorus, conducted by Donald Runnicles
2000
"Peter Pan", a ballet in three acts, premieres at Fort Worth Dallas Ballet, with John DeMain conducting the Madison Symphony
2001
Wallace serves as Music Alive Composer-in-Residence at the National Symphony
2006
Receives Guggenheim Fellowship and New York Foundation for the Arts Award
2008
"The Bonesetter's Daughter" premieres at San Francisco Opera conducted by Steve Sloane
2010
"She Told Me This", for mezzo-soprano and ensemble, premieres with Musiqa of Houston
2016
New York City Opera presents East Coast premiere of "Hopper's Wife" with new production directed by Andreas Mitisek.

Artikel