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Toshio Hosokawa

Toshio Hosokawa

Herkunftsland: Japan
Geburtstag: 23. Oktober 1955

in Kürze

Lotus under the Moonlight
Musikalische Leitung: Ralf Gothóni
Orchester: Tapiola Sinfonietta
25. April 2024 | Espoo (Finnland) , Kulttuurikeskus, Tapiolasali
Intermezzo
Musikalische Leitung: Bas Wiegers
Orchester: Kammerakademie Potsdam
11. Mai 2024 | Potsdam (Deutschland) , Nikolaisaal Großer Saal — Uraufführung

Über Toshio Hosokawa

Musik ist der Ort, an dem sich Töne und Schweigen begegnen. (Toshio Hosokawa)

Toshio Hosokawa wurde am 23. Oktober 1955 in Hiroshima geboren. Nach ersten Klavier-und Kompositionsstudien in Tokyo kam er 1976 nach Berlin, um an der Hochschule der Künste bei Isang Yun Komposition zu studieren. Von 1983 bis 1986 setzte er seine Ausbildung an der Hochschule für Musik in Freiburg bei Klaus Huber fort. 1980 nahm er erstmalig an den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt teil, wo einige seiner Werke aufgeführt wurden. Ab 1990 kehrte er regelmäßig als Dozent nach Darmstadt zurück. In den Folgejahren wuchs das Ansehen des japanischen Komponisten in der internationalen zeitgenössischen Musikszene kontinuierlich; Hosokawa erhielt zahlreiche Kompositionsaufträge. Von 1989 bis 1998 organisierte der Komponist als Künstlerischer Direktor das jährlich stattfindende, von ihm mitbegründete Akiyoshidai International Contemporary Music Seminar und Festival in Yamagushi. Seit 2001 ist er musikalischer Leiter des ebenfalls in Japan stattfindenden Takefu International Music Festival in Fukuj. 2004 wurde er als ständiger Gastprofessor ans Tokyo College of Music berufen. Hosokawa lebt in Nagano, Japan, und in Mainz, Deutschland.

Hosokawas Kompositionen umfassen Orchesterwerke, Solokonzerte, Kammer- und Filmmusik sowie Arbeiten für traditionelle japanische Instrumente. Seine Werke sind von der westlichen Theorie – von Schubert bis Webern – in gleicher Weise beeinflusst wie von der traditionellen japanischen Musikkultur. Für Hosokawa ist der Kompositionsprozess mit den Vorstellungen des Zen Buddhismus und dessen symbolhafter Deutung der Natur verbunden. Im Instrumentalstück In die Tiefe der Zeit (1994) repräsentiert das Cello das männliche, das Akkordeon das weibliche Prinzip, während die Streicher den umgebenden Kosmos in Form von Luft und Wolken widerspiegeln. Jeder einzelne Ton hat Bedeutung. In seinen klanglichen Ausprägungen entzieht er sich der Stille und wird zum Bestandteil eines übergeordneten philosophischen Konzepts. Das Orchesterwerk Circulating Ocean entstand 2005 als Auftragswerk der Salzburger Festspiele. Die Uraufführung dirigierte Valery Gergiev; bereits ein Jahr später erklang das Werk unter Kazushi Ono bei den BBC Proms. Hosokawas Klavierkonzert Lotus under the moonlight wurde als Hommage an Mozart 2006 vom NDR Sinfonieorchester mit der Pianistin Momo Kodama uraufgeführt. Die Japanische Erstaufführung mit dem Mito Chamber Orchestra leitete Seiji Ozawa. 2007 fand in Berlin die Deutsche Erstaufführung mit Kent Nagano und dem DSO statt. 2008 gab Roche Commissions das Orchesterwerk Woven Dreams in Auftrag. Es wurde erstmals auf dem Lucerne Festival 2010 aufgeführt und 2013 mit einem British Composer Award ausgezeichnet. Horn Concerto – Moment of Blossoming schrieb Hosokawa für den Horn-Virtuosen Stefan Dohr, der es 2011 mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Sir Simon Rattle aus der Taufe hob.

In dem Oratorium Voiceless voice in Hiroshima (1989/2000-01) für Solisten, Erzähler, Chor, Zuspielband (ad lib.) und Orchester setzt sich Hosokawa mit dem folgenschweren Bombenabwurf über seiner Heimatstadt Ende des Zweiten Weltkriegs auseinander. In einer extremen Musiksprache – brutale Klangwelt von Blech und Schlagwerk, farbige Akkordlandschaft des Chors – nähert sich der Komponist dem Unsagbaren. Den Opfern der Tsunami- und anschließenden Atomkatastrophe in Japan im März 2011 hat er eine Reihe sehr unterschiedlich besetzter Kompositionen gewidmet. Das Orchesterstück Meditation entwickelt sich in sechs Teilen von einer Meditation zu einem stillen Lied der Klage, während Blechbläser und Schlagwerk im Hintergrund das Grollen des Tsunami ankündigen. Unter dem Eindruck dieser Ereignisse entstand auch die Oper Stilles Meer, die im Januar 2016 als Auftragswerk der Hamburgischen Staatsoper unter der Leitung von Kent Nagano uraufgeführt wurde.

Mit Visions of Lear wurde 1998 bei der Münchener Biennale die erste Oper des Komponisten aufgeführt. In dieser Shakespeare-Adaption gelingt Hosokawa ein Brückenschlag zwischen Ost und West: Auf den Spuren des Renaissancestoffes trifft modernes europäisches Musikschauspiel auf die japanische Tradition des Nō-Theaters. Hanjo, Hosokawas zweite Oper, kam 2004 beim Festival Aix-en-Provence auf die Bühne. Weitere Aufführungen folgten u.a. in Brüssel, Hamburg, Lissabon, Bielefeld, Lyon, Tokyo und Mailand. Hosokawas dritte Oper, Matsukaze, feierte 2011 am Opernhaus La Monnaie in Brüssel Premiere (Inszenierung: Sasha Waltz). Diese Werke und viele andere wurden von international renommierten Dirigenten uraufgeführt: Unter anderem von Kazushi Ono, Kent Nagano, Sir Simon Rattle und Robin Ticciati. Längst konnten sich viele von Hosokawas Werken als fester Bestandteil des zeitgenössischen Repertoires etablieren.

Hosokawa erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise: den Irino Preis für Junge Komponisten, den ersten Preis des Kompositionswettbewerbs anlässlich des 100. Geburtstags des Berliner Philharmonischen Orchesters (beide 1982), den Arion Musikpreis (1984), den Kompositionspreis der jungen Generation in Europa (1985), den Kyoto Musikpreis (1988) und 1998 den Rheingau Musikpreis, den Duisburger Musikpreis und 2023 den Japan Prize der University of California, Berkeley. Von 1998 bis 2007 war er Composer in Residence beim Tokyo Symphony Orchestra. 2001 wurde Hosokawa zum Mitglied der Akademie der Künste in Berlin ernannt. 2006/07 und 2008/09 absolvierte er einen Forschungsaufenthalt am Wissenschaftskolleg in Berlin. Composer in Residence war er bei der Biennale di Venezia (1995, 2001), der Internationalen Sommerakademie der Hochschule Mozarteum Salzburg (1998), den Internationalen Musikfestwochen Luzern (2000), musica viva in München (2001), Klangspuren in Schwaz (2002), Musica nova Helsinki (2003) und Acanthes in Villeneuve-lez-Avignon (2003) sowie Warsaw Autumn (2005, 2007). Von 2012 bis 2015 war er künstlerischer Leiter des Suntory Hall International Program for Music Composition.

Werkliste

Chronologie

1955
Geboren am 23. Oktober in Hiroshima (Japan)
1976
Kompositionsunterricht bei Isang Yun an der Universität der Künste Berlin
1980
Teilnahme an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik
1982
Irino Prize for Young Composers
1982
Kompositionspreis anlässlich des 100. Jubiläums der Berliner Philharmoniker
1983-1986
Kompositionsunterricht bei Klaus Huber an der Hochschule für Musk in Freiburg
1984
Arion Music Prize
1985
Kompositionspreis Young Generation in Europe
1988
Kyoto Music Prize
1989-1998
Direktor des Akiyoshidai International Contemporary Music Semnar and Festival in Yamagushi
1995
Composer in Residence bei der Biennale di Venezia
1998
Preis des Rheingau Musikfestivals
1998
Musikpreis der Stadt Duisburg
1998-2007
Composer in Residence beim Tokyo Symphony Orchestra
2000
Composer in Residence beim Lucerne Festival
2001
Mitglied der Akademie der Künste Berlin
ab 2001
Künstlerischer Leiter des Takefu International Music Festival in Fukui (Japan)
2002
Composer in Residence beim Festival Klangspuren in Schwaz (Österreich)
2003
Composer in Residence bei Musica Nova Helsinki
ab 2004
Gastprofessur am Tokyo College of Music
2006-2007
Composer in Residence beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin
2006-2007
Forschungsaufenthalt am Wissenschaftskolleg in Berlin
2012
Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München
2012-2015
Künstlerischer Leiter des Suntory Hall International Program for Music Composition
2013
British Composer Award
2021
Goethe-Medaille der Bundesrepublik Deutschland
2023

Japan Prize des Institute of East Asian Studies an der University of California, Berkeley

Artikel

Aufführungen

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  • Lotus under the Moonlight
    Musikalische Leitung: Ralf Gothóni
    Orchester: Tapiola Sinfonietta
    25. April 2024 | Espoo (Finnland) , Kulttuurikeskus, Tapiolasali
  • In the Forest
    Musikalische Leitung: Bas Wiegers
    Orchester: Kammerakademie Potsdam
    11. Mai 2024 | Potsdam (Deutschland) , Nikolaisaal Großer Saal — Uraufführung
  • Matsukaze
    Ja, Mai 2025
    Musikalische Leitung: Alexandre Bloch
    Orchester: Münchener Kammerorchester
    3. Mai 2025 | München (Deutschland) , Utopia (ehemals Reithalle) — Premiere
  • Matsukaze
    Ja, Mai 2025
    Musikalische Leitung: Alexandre Bloch
    Orchester: Münchener Kammerorchester
    5. Mai 2025 | München (Deutschland) , Utopia (ehemals Reithalle)
  • Matsukaze
    Ja, Mai 2025
    Musikalische Leitung: Alexandre Bloch
    Orchester: Münchener Kammerorchester
    7. Mai 2025 | München (Deutschland) , Utopia (ehemals Reithalle)
  • Matsukaze
    Ja, Mai 2025
    Musikalische Leitung: Alexandre Bloch
    Orchester: Münchener Kammerorchester
    9. Mai 2025 | München (Deutschland) , Utopia (ehemals Reithalle)
  • Matsukaze
    Ja, Mai 2025
    Musikalische Leitung: Alexandre Bloch
    Orchester: Münchener Kammerorchester
    11. Mai 2025 | München (Deutschland) , Utopia (ehemals Reithalle)
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