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Victor Kissine

Victor Kissine

Herkunftsland: Russland
Geburtstag: 15. März 1953

Über Victor Kissine

Victor Kissine wurde am 15.03.1953 in Sankt Petersburg (damals Leningrad) geboren, wo er ab 1972 am Rimskij-Korsakow-Konservatorium Komposition und Musikwissenschaft (bei M. Druskin) studierte. Seine Ausbildung dauerte (einschließlich eines Aufbaustudiums) 10 Jahre. Während der letzten Dekade der Sowjetära entstand seine Oper Marat-Sade (nach Peter Weiss), die 1985 bei der Uraufführung in Leningrad für einen Skandal sorgte. Kissine schrieb damals auch zahlreiche Soundtracks, die bei Filmfestivals (Berlin, Venedig und Madrid) ausgezeichnet wurden.
 
Seit 1990 lebt Kissine in Belgien, wo er in Mons am Conservatoire Royal Instrumentation und Musikanalyse sowie in Brüssel am Institut National Supérieur des Arts du Spectacle (INSAS) unterrichtet. Im Mai 2008 wurde Kissine zum Mitglied der Académie Royale des Sciences, Lettres et Beaux-Arts de Belgique gewählt.
 
Künstlerisch konzentrierte er sich zunächst auf die Kammermusik. Für eine der ersten Kompositionen aus dieser Zeit, das Streichquartett Passe la nuit (1992), erhielt Kissine 1995 den ersten Preis der Tokioter Irino Foundation. Danach folgten ein Klaviertrio (1993), eine Sonate für Violoncello und Klavier (1995), Miroir für Bassflöte, Violoncello und Streicher (1996), das Oktett Schmetterling (1997), ein Duo für Viola und Violoncello (1998), Impromptu für Violine und Klavier (1998), die Partita für Klavier, Harfe und Streicher (1998). Kissine erhielt Kompositionsaufträge vom Amsterdamer Concertgebouw, dem Lincoln Center, dem San Francisco Symphony Orchestra wie auch von Gidon Kremer und dessen Ensemble Kremerata Baltica. Seit 2000 komponiert Kissine zunehmend für größere Besetzungen: Between two waves – Konzert für Klavier und Streicher (2006), Aftersight – Violinkonzert (2005/2007), Smiles on the Night für Doppelchor a cappella (2006) und Barcarola für Violine solo, Streicher und Schlagzeug (2007).
 
Der bekannte belgische Musikschriftsteller Frans C. Lemaire charakterisiert Kissines Musik folgendermaßen: „Viel Erlebtes und Gefühltes – Freundschaft, Bewunderung und Verbundenheit – verbirgt sich also hinter dieser zurückhaltenden Musiksprache, die das leise Murmeln den lauten Tönen vorzieht und das melodische Feld sehr eng begrenzt, da sie – vor allem in Trillern – gern auf Vierteltöne zurückgreift, um sich dann wieder in flüchtigen Glissandi zu befreien. Diese Musik des ausgehenden 20. Jahrhunderts feiert nicht das eitle, lautstarke Treiben der Menschen, sondern spürt eine verlorene Harmonie wieder auf, die – fern jeder Zeitlichkeit – von den geheimnisvollen Stimmen der Stille getragen wird.“

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