• Qualität seit über 250 Jahren
  • Über 350 Partnerhändler weltweit
  • Sicher einkaufen mit Trusted Shop
Wilfried Hiller

Wilfried Hiller

Herkunftsland: Deutschland
Geburtstag: 15. März 1941

in Kürze

Die Fabel von Filemon Faltenreich oder Die Fußballweltmeisterschaft der Fliegen
Musikalische Leitung: Csaba Grünfelder
Orchester: Philharmonisches Orchester Vorpommern
29. Juni 2024 | Stralsund (Deutschland) , Zoo — Premiere
Apokalypse
Internationale Orgelwoche Nürnberg
2. Juli 2024 | Nürnberg (Deutschland) , St. Sebald — Uraufführung

Über Wilfried Hiller

Musik ist eine sinnliche Kunst, vielleicht die sinnlichste überhaupt und so wie sie entsteht, muss sie auch den Hörer oder Zuschauer ergreifen. (Wilfried Hiller)

Wilfried Hiller wurde am 15. März 1941 im schwäbischen Weißenhorn geboren. Nach einem Klavierstudium am Augsburger Konservatorium (Wilhelm Heckmann) arbeitete er zunächst als Organist und Ballett-Repetitor, bevor er 1963 an der Münchner Musikhochschule Komposition (Günther Bialas), Opernregie (Heinz Arnold), Schlagzeug (Ludwig Porth, Hanns Hölzl) sowie Musiktheorie (Hermann Pfrogner) studierte. Ab 1967 war Hiller als Schlagzeuger unter anderem an der Bayerischen Staatsoper engagiert. 1968 gründete er die Konzertreihe "Musik unserer Zeit", aus der 1981 die „Münchner Musiknächte“ hervorgingen. Die Folgejahre waren von der engen Zusammenarbeit mit Carl Orff geprägt, den Hiller 1968 kennen gelernt hatte und mit dem er bis zu dessen Tod eng verbunden blieb. 1971 wurde Hiller Musikredakteur beim Bayerischen Rundfunk, im selben Jahr begann die Zusammenarbeit mit seiner späteren Ehefrau, der Schauspielerin Elisabet Woska. Ab 1978 gaben ihm die Musiktheater-Projekte mit dem Autor Michael Ende wichtige künstlerische Impulse. Im Jahr 1991 erhielt Hiller einen Lehrauftrag an der Münchner Musikhochschule, 1993 wurde er als Kompositionslehrer an das Richard-Strauss-Konservatorium berufen. Von 2005 bis 2008 wirkte Hiller als Präsident des Bayerischen Musikrats. Seit 2008 ist er Vorsitzender der Carl-Orff-Stiftung und seit 2009 künstlerischer Leiter der Internationalen Orgelwoche in Nürnberg.

Die Zusammenarbeit von Wilfried Hiller und Michael Ende ist eine außerordentliche Erfolgsgeschichte. Ausgehend von schillernden Phantasie-Figuren wie Filemon Faltenreich oder dem frechen Lindwurm schuf Hiller unabhängig von allen kompositorischen Moden der Avantgarde eine ganz eigene, poetisch erzählende Musiksprache. Stücke wie Die zerstreute Brillenschlange (1979), Vier musikalische Fabeln (1980-82), Der Goggolori (1982/83), Das Traumfresserchen (1989/90) oder Der Rattenfänger (1992/93) wurden zu Klassikern des zeitgenössischen Musiktheaters, die mit ihrer Mischung aus Originalität, Parodie, Klarheit und Raffinesse insbesondere das Kindertheater revolutionierten.

Nach dem Tod Michael Endes im Jahr 1995 arbeitete Hiller zunächst mit Herbert Asmodi (Die Geschichte vom kleinen blauen Bergsee und dem alten Adler), seit 1997 mit Rudolf Herfurtner zusammen (Eduard auf dem Seil, 1998/99; Pinocchio, 2001). Außerdem griff er auf literarische Vorlagen von Christian Morgenstern (Heidenröslein, 1996), Theodor Storm (Der Schimmelreiter, 1996/97) und Wilhelm Busch (Der Geigenseppel, ein Auftragswerk des Kulturprogramms im deutschen Pavillon der EXPO 2000) zurück. 2004 wurde in Nürnberg die „Lebensballade“ des Minnesängers Wolkenstein (Libretto von Felix Mitterer) uraufgeführt. Auf Texte Winfried Böhms folgten 2005 in München die Kirchenopern Augustinus, ein klingendes Mosaik, 2010 in Würzburg Der Sohn des Zimmermanns sowie 2014 München Skulpturen der Liebe, 2015 in Salzburg Das Salzburger Spiel vom verlorenen Sohn und 2017 in München Schöpfung. Neben den Bühnenwerken schrieb Hiller zahlreiche kammermusikalische Stücke, Solokonzerte, Chor- und Orchesterwerke.

1968 erhielt Hiller den Richard-Strauss-Preis, 1971 den Münchner Förderpreis für Musik, 1977 den Prix Brno für das Rundfunkportrait „Carl Orff“ sowie 1977 den Anerkennungspreis der Stadt Salzburg für Niobe. Er wurde mit Stipendien der Villa Massimo (1978, 1981, 1983), dem Schwabinger Kunstpreis für Musik (1978) sowie dem Raiffeisen Förderpreis (1988) ausgezeichnet. Seit 1989 ist er Mitglied der Bayerischen Akademie der Künste. 1997 wurde ihm der Werner-Egk-Preis, 2000 der Bayerische Poetentaler und 2010 die Wilhelm-Hausenstein-Medaille sowie der Bayerische Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst verliehen.

Werkliste

Chronologie

1941
geboren am 15. März in Weißenhorn (Schwaben)
1952
Humanistisches Gymnasium St. Stephan in Augsburg
1956
Klavierstudium bei Wilhelm Heckmann am Augsburger Leopold-Mozart-Konservatorium
1958-61
Organist in St. Stephan und St. Ulrich, Augsburg
Klavierkompositionen und Kammermusik
1959
entscheidende Begegnung mit der Musik Bartóks durch einen Klavierabend seines Lehrers Wilhelm Heckmann; Studium und Analyse des gesamten Solo-Klavierwerkes von Bartók; Öffentliche Auftritte mit Kompositionen von Bartók und Messiaen
1959-62
Tätigkeit als Ballett-Korrepetitor
1962
Darmstädter Ferienkurse; Hospitant bei Karlheinz Stockhausen, Pierre Boulez und Bruno Maderna
Bekanntschaft mit Peter Hanser-Strecker, seinem späteren Verleger
1963
Studium an der Münchener Musikhochschule: Komposition bei Günter Bialas, Opernregie bei Heinz Arnold, Schlagzeug und Pauke bei Ludwig Porth und Hanns Hölzl, Musiktheorie bei Hermann Pfrogner
Bekanntschaft mit Karl Amadeus Hartmann in Darmstadt
1967
Schlagzeuger in verschiedenen Orchestern. Bühnenmusiker am Staatstheater am Gärtnerplatz und an der Bayerischen Staatsoper
Bekanntschaft mit dem Zeichner und Übersetzer Alastair; Musik zum Alastair-Film "Der Mann in der Flasche" (Regie: Herbert Seggelke)
1968
Richard-Strauss-Preis der Stadt München
Gründung der Konzertreihe "musik unserer zeit" zusammen mit dem Münchner Verleger R. Gartenmaier
Künstlerische Staatsprüfung im Fach Pauke und Schlagzeug
Bekanntschaft mit Carl Orff
1969-71
Ehe mit Isabella Schwarz
1969
Mitbegründer der Gruppe "Interaktion"
Beginn der Zusammenarbeit mit dem Schott-Verlag (Katalog für Schlagzeug III)
1971
Förderpreis für Musik der Stadt München
Kontakte mit indischer und arabischer Musik bei den Ossiacher Musiktagen; Beginn der Zusammenarbeit mit der Schauspielerin Elisabet Woska; gemeinsame Projekte für das Musiktheater
1971-2006
Musikredakteur beim Bayerischen Rundfunk
1972
Erste Kontakte zum Nô-Theater
Bekanntschaft mit Carl Zuckmayer; gemeinsamer Plan einer "Rattenfänger"-Oper
1973
TV-Produktion des ZDF von "An diesem heutigen Tage"
1973-77
mehrere Studienreisen nach Griechenland
1974
heiratet Elisabet Woska
Geburt des Sohnes Carl Raphael Amadeus Hanael Magnus
1977
Anerkennungspreis der Stadt Salzburg für "Niobe"
Prix Brno für das Rundfunkportrait "Carl Orff"
1978
Schwabinger Kunstpreis für Musik
Villa Massimo-Stipendium; erster Rom-Aufenthalt
Beginn der Zusammenarbeit mit Michael Ende
1981
Zweiter Rom-Aufenthalt
Künstlerischer und organisatorischer Leiter der "Münchner Musiknächte" (Wagner-Nacht, Messiaen-Nacht, Liszt-Nacht, Bartók-Nacht, Strawinsky-Nacht, Janácek-Nacht u.a.). "tz-Rosenstrauß des Jahres" für die Organisation der "Münchner Musiknächte"
ZDF-Produktion "Du bist schön, meine Freundin" (Ausschnitte aus "Schulamit")
1985
"tz-Rosenstrauß des Jahres" für "Der Gog­go­lori"
1985-86
"Trödelmarkt der Träume", Tournee durch Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien
1986
TV-Produktion des BR/ORF von "Der Goggolori"
1986 -
Stellvertretender Vorsitzender des Kulturkreis Gasteig, München
1987
Eröffnung des Theaters in Cluny mit "Ijob"
1988
Förderpreis des Raiffeisen-Kulturpreises
1989
Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
Gesprächskonzert beim Festival "Young artists in concert" in Davos
1991
Lehrbeauftragter an der Münchner Musikhochschule zur Durchführung musikalischer Großveranstaltungen
Beginn der Zusammenarbeit mit Giora Feidman für das "Rattenfänger-Projekt" und den "Chagall-Zyklus
1993
Fernsehproduktion von "Ijob"
100. Vorstellung "Der Goggolori" am Staatstheater am Gärtnerplatz
Dozent für Komposition am Richard-Strauss-Konservatorium in München
1994
Künstlerische Leitung einer Orff-Schulwerk-Produktion für Celestial Harmonies
1995
Tod von Michael Ende (28.08.); in der Folge Zusammenarbeit mit Herbert Asmodi ("Die Geschichte von dem kleinen blauen Bergsee und dem alten Adler"), Rudolf Herfurtner ("Die Waldkinder", "Pinocchio", "Eduard auf dem Seil"), Andreas K.W. Meyer ("Der Schimmelreiter") Felix Mitterer ("Wolkenstein") und Winfried Böhm ("Augustinus")
1995-96
Kompositionskurs beim Bayreuther Jugendfestspieltreffen
1997
Werner Egk-Preis der Stadt Donauwörth
2000
Münchner Poetentaler der Turmschreiber
2004
TV-Produktion des Bayerischen Rundfunks von "Wolkenstein"
2005
Ernennung zum Präsidenten des Bayerischen Musikrats
2006 -
Präsident der Deutschen Jean-Sibelius-Gesellschaft
2008
Bayerischer Verdienstorden
2009-12
künstlerischer Leiter der Internationalen Orgelwoche Nürnberg (ION)
2010
Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst
Wilhelm-Hausenstein-Medaille
2011
Gerda und Günter Bialas-Preis
Sieben-Schwaben-Medaille des Regierungsbezirks Schwaben
Leopold-Preis für das Hörbuch "Der Josa mit der Zauberfiedel - Tänze auf dem Weg zum Mond"
2013
Tod der Ehefrau Elisabet Hiller-Woska am 27. März
Oberbayerischer Kulturpreis
Beginn der Zusammenarbeit mit der Malerin und Bildhauerin Antje Tesche-Mentzen
_____
Wilfried Hiller lebt in München

Artikel

Aufführungen

Absteigend sortieren
  • Die Fabel von Filemon Faltenreich oder Die Fußballweltmeisterschaft der Fliegen
    Musikalische Leitung: Csaba Grünfelder
    Orchester: Philharmonisches Orchester Vorpommern
    29. Juni 2024 | Stralsund (Deutschland) , Zoo — Premiere
  • Apokalypse
    Internationale Orgelwoche Nürnberg
    2. Juli 2024 | Nürnberg (Deutschland) , St. Sebald — Uraufführung
  • Absteigend sortieren