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Wilfried Steinbrenner

Wilfried Steinbrenner

Herkunftsland: Deutschland
Geburtstag: 26. März 1943
Todestag: 9. April 1975

Über Wilfried Steinbrenner

Wilfried Steinbrenner, geboren am 26. März 1943 in Mosbach/Odenwald, war bereits im Alter von acht Jahren kompositorisch tätig und eignete sich Grundwissen zur Satztechnik autodidaktisch an. Früh machte er Erfahrungen im praktischen Musikleben, so wurde er mit 16 Jahren ordentlicher Organist an der Stadtkirche in Rastadt. Mit Wolfgang Fortner fand er einen der versiertesten Professoren für Komposition, bei dem er von 1962 an in Freiburg i. Br. studierte. Parallel dazu nahm er ein Studium in den Fächern Horn und Klavier auf. In dieser Zeit fanden erste Berührungen mit den Münchner Musica Viva-Konzerten statt, in denen er als Hornist tätig war. Nach Abschluss des Studiums war er 1967-1969 als Musiklehrer an der Odenwaldschule und 1970-1972 als Redakteur und Lektor im Musikverlag Schott in Mainz. 1974 zog er sich in die Stille einer alten Mühle im Pfälzer Wald zurück, um sich ganz der Verwirklichung seiner kompositorischen Ideen zu widmen.

Wilfried Steinbrenner gehörte zu den hoffnungsvollen jungen Autoren der deutschen Musikszene. Die erfolgreiche Uraufführung seines Lyrischen Paradoxons Kristall zu dem gleichnamigen Gedicht von Paul Celan für Sopran und Instrumentalisten in der Musica Viva mit Joan Carroll und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks bestätigte diese Erwartungen. Unter seinen Kompositionen befinden sich drei Imagos [Träume]: für 64 (32) Streicher und Solovioline, für Instrumente und Stimme und ein drittes für großes Orchester, das er nicht mehr vollenden konnte. Zusammen mit Wolfgang Fortner schrieb er für die Tanzlegende John Cranko Carmen - Bizet-Collagen, die 1971 vom Stuttgarter Ballett uraufgeführt wurden. Gemeinsam mit anderen jungen Komponisten und Hans Werner Henze schrieb er 1973 als Kollektivkomposition die Kantate Streik bei Mannesmann, ein Agitpropstück für Sprecher, Sänger und Instrumentalisten. Im November 1971 erhielt Steinbrenner für seine Preludes für Orchester den Förderpreis der Stadt Stuttgart. Sein Werdegang als Komponist vollzog sich im Stillen, abgewandt von allen Strömungen der Zeit. Er strebte nach der Synthese von Tradition mit seinen ureigensten Vorstellungen von einem "abstrakten" Avantgardismus.


Im Alter von erst 32 Jahren starb Steinbrenner in Homburg a.d. Saar an einer Leukämie-Erkrankung.


Zwei Jahre nach seinem Tod wurde von der Dramatiker-Union Berlin die Wilfried Steinbrenner-Stiftung zur Förderung der zeitgenössischen ernsten Musik ins Leben gerufen. Vorsitzender des Kuratoriums ist heute André Werner.

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