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Wolfgang Fortner

Wolfgang Fortner

Herkunftsland: Deutschland
Geburtstag: 12. Oktober 1907
Todestag: 5. September 1987

in Kürze

In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa
Musikalische Leitung: Takeshi Moriuchi
Orchester: Frankfurter Opern- und Museumsorchester
22. März 2024 | Frankfurt/Main (Deutschland) , Bockenheimer Depot — Premiere
In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa
Musikalische Leitung: Takeshi Moriuchi
Orchester: Frankfurter Opern- und Museumsorchester
24. März 2024 | Frankfurt/Main (Deutschland) , Bockenheimer Depot

Über Wolfgang Fortner

Wolfgang Fortner wurde am 12. Oktober 1907 in Leipzig geboren. Während seiner Schulzeit erhielt er Klavier- und Orgelunterricht, besonders prägten ihn in dieser Zeit die Konzerte im Leipziger Konzertverein, der ausschließlich zeitgenössische Musik aufführte. 1927 begann Fortner sein Studium am Konservatorium der Stadt Leipzig in den Fächern Komposition bei Hermann Grabner und Orgel bei Karl Straube. Gleichzeitig studierte er Musikwissenschaft bei Theodor Kroyer sowie Philosophie und Germanistik an der Universität Leipzig, 1931 schloss er sein Studium mit dem Staatsexamen für das künstlerische Lehramt an höheren Schulen ab.
Noch im gleichen Jahr wurde Fortner Dozent für Komposition und Musiktheorie am Evangelischen Kirchenmusikalischen Institut in Heidelberg, an dem er mit Unterbrechungen bis 1954 unterrichtete.

Als Professor für Komposition war er danach bis 1957 an der Nordwestdeutschen Musikakademie Detmold und von 1957 bis 1973 an der Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg i. Br. tätig. Dort wurde 1964 auf sein Bestreben hin ein Institut für Neue Musik eingerichtet. Auch die 1946 gegründeten Internationalen Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt prägte Fortner in ihren Anfangsjahren wesentlich mit. 

Als einer der wichtigsten Kompositionslehrer der Nachkriegszeit in Deutschland und dank seiner zahlreichen internationalen Gastdozenturen übte Fortner auf die nachfolgenden Komponistengenerationen starken Einfluss aus. Zu seinen Schülern zählen unter anderem Hans Werner Henze, Milko Kelemen, Rudolf Kelterborn, Arghyris Kounadis, Nam June Paik, Robert HP Platz, Rolf Riehm, Wolfgang Rihm, Manfred Stahnke, Wilfried Steinbrenner, Hans Zender und Bernd Alois Zimmermann.

Im Jahr 1935 rief Fortner das Heidelberger Kammerorchester ins Leben und installierte 1947 in Zusammenarbeit mit dem Süddeutschen Rundfunk in Heidelberg die Konzertreihe musica viva. Als Nachfolger von Karl Amadeus Hartmann übernahm er 1964 die Leitung der musica viva-Konzerte des Bayerischen Rundfunks in München und betreute diese Konzertreihe zusammen mit Ernst Thomas bis zum Jahr 1978.

Seit 1950 war Wolfgang Fortner im Beirat der GEMA, 1955 ernannte ihn die Akademie der Künste in Berlin zu ihrem Mitglied, ein Jahr später wurde er in die Bayerische Akademie der Schönen Künste in München berufen. Insgesamt 14 Jahre (von 1957 bis 1971) wirkte er zudem als Präsident der Deutschen Sektion der IGNM (Internationale Gesellschaft für Neue Musik). 1975 ernannte ihn die Dramatiker-Union, Deutschlands ältester überregionaler Autorenverband, zu ihrem Präsidenten.

Bereits 1929, noch während Fortners Studienzeit, begann mit dem Vertrag über Die vier marianischen Antiphonen die Zusammenarbeit mit Schott. Seine Oper Bluthochzeit nach Federico García Lorca (Uraufführung Köln 1957) wurde zu einer der erfolgreichsten Opern nach 1945. Fortners kompositorische Entwicklung reicht von den Anfängen im Neoklassizismus über die Anwendung reihentechnischer Verfahren, die Einbeziehung von Strukturen der mittelalterlichen isorhythmischen Motette (Machaut-Balladen, 1973), Jazzelementen (u.a. in Mouvements, 1953) oder Orchesterimprovisationen (In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa, Elisabeth Tudor) bis hin zu seiner letzten Oper That Time nach Samuel Beckett (Uraufführung Baden-Baden 1977), in der er mit Live-Elektronik arbeitete.

Das Ballet Carmen-Bizet-Collagen schrieb Fortner (in Zusammenarbeit mit Wilfried Steinbrenner) 1970 nach einer Idee des Stuttgarter Ballettchefs John Cranco, der von der rhythmischen Prägnanz in Fortners Musik zu seinem Libretto inspiriert wurde.

Für sein künstlerisches Schaffen und für sein Engagement im kulturpolitischen Bereich erhielt Fortner zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, darunter 1948 den Schreker-Preis Berlin, 1953 den Spohr-Preis Braunschweig, 1955 den großen Kunstpreis Nordrhein-Westfalen, sowie 1960 den Bach-Preis Hamburg und 1977 den Reinhold Schneider-Preis Freiburg im Breisgau. Anlässlich seines 70. Geburtstags im Jahr 1977 wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz und die Ehrendoktortitel der Universitäten Heidelberg und Freiburg verliehen. Außerdem erhielt er die Goldene Nadel der Dramatiker-Union und die Richard-Benz-Medaille Heidelberg.

Wolfgang Fortner starb am 5. September 1987 in Heidelberg.

Werkliste

Chronologie

1907
am 12. Oktober wurde Wolfgang Fortner in Leipzig geboren; erste Kompositionen entstanden im Alter von neun Jahren; während der Schulzeit erhielt er Klavier- und Orgelunterricht
1927-31
studierte Wolfgang Fortner am Konservatorium der Stadt Leipzig (Komposition bei Hermann Grabner, einem Schüler Max Regers und Orgel bei Karl Straube) und an der Universität Leipzig (Musikwissenschaften bei Theodor Kroyer, Philosophie bei Hans Driesch und Germanistik bei Hermann August Korff).
1929
5. April: Mit dem Vertrag über die 1928 entstandenen "Vier Marianischen Antiphonen" für Chor und Orchester begann die Zusammenarbeit mit dem Schott-Verlag.
1931
beendete Fortner das Studium mit dem Staatsexamen für das künstlerische Lehramt an Höheren Schulen. Unmittelbar im Anschluss wurde er als Dozent für Komposition und Musiktheorie an das neu errichtete Evangelische Kirchenmusikalische Institut der badischen Landeskirche in Heidelberg (heute: Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg) verpflichtet, an dem er bis 1954, unterbrochen nur von kurzzeitigen Einberufungen in den Kriegsjahren, unterrichtete.
1935
gründete Fortner das Heidelberger Kammerorchester
1946
war Wolfgang Fortner zusammen mit Wolfgang Steinecke, dem damaligen Kulturreferenten und Leiter des Kulturamtes der Stadt Darmstadt, an der Gründung der "Kranichsteiner Ferienkurse für Neue Musik" (heute: "Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt") aktiv beteiligt; bis in die späten 50er Jahre wirkte er dort als Dozent.
1947
rief Wolfgang Fortner in Zusammenarbeit mit dem Süddeutschen Rundfunk in Heidelberg die Konzertreihe "musica viva" ins Leben.
1948
Schreker-Preis der Stadt Berlin
1950
berief ihn die GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) in den Beirat.
1953
Spohr-Preis der Stadt Braunschweig
1954-57
lehrte Wolfgang Fortner als Professor für Komposition an der Nordwestdeutschen Musikakademie Detmold.
1955
ernannte ihn die Akademie der Künste, (West-)Berlin, Sektion Musik zu ihrem Mitglied; später übernahm er den Vorsitz der Sektion Musik.
1955
Großer Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen
1956
wurde er in die Bayerische Akademie der Schönen Künste, München als Mitglied aufgenommen.
1957-73
unterrichtete er als Professor für Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg im Breisgau; 1964 richtete die Staatliche Hochschule für Musik auf seine Initiative hin das Institut für Neue Musik ein.
1957-71
wirkte Wolfgang Fortner als Präsident der Deutschen Sektion der IGNM (Internationale Gesellschaft für Neue Musik) und arbeitete in verschiedenen Ausschüssen mit.
1960
Bach-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg (nach Paul Hindemith 1951, Philipp Jarnach 1954 und Boris Blacher 1957)
1964
übernahm Wolfgang Fortner als Nachfolger von Karl Amadeus Hartmann die Leitung der "musica viva"-Konzerte in München; er betreute diese Konzertreihe des Bayerischen Rundfunks zusammen mit Ernst Thomas bis zum Jahr 1978.
1975
ernannte ihn die Dramatiker-Union, Deutschlands ältester überregionaler Autorenverband (gegründet 1871 in Leipzig), zu ihrem Präsidenten.
1975
Durch seine Lehrtätigkeit übte Wolfgang Fortner einen starken Einfluss auf die nachfolgende Komponistengeneration aus. Zu seinen Schülern gehören u.a. Hans Werner Henze, Rudolf Kelterborn, Gottfried Schnabel, Peter Westergaard, Friedhelm Döhl, Arghyris Kounadis, Nam June Paik, Robert HP Platz, Manfred Stahnke, Wilfried Steinbrenner und Hans Zender.
1975
Gastdozenturen führten ihn u.a. nach Österreich, Térésopolis (Brasilien) und nach Tanglewood/Massachusetts, wo er Kurse mit dem Bostoner Symphonieorchester leitete.
1977
Reinhold-Schneider-Preis der Stadt Freiburg im Breisgau
1977
Ehrungen anlässlich des 70. Geburtstags 1977: Großes Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland; Ehrendoktortitel der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; Ehrenbürger der Staatlichen Hochschule für Musik Heidelberg-Mannheim; Richard-Benz-Medaille für Kunst und Wissenschaft der Stadt Heidelberg; Goldene Ehrennadel der Dramatiker-Union
1987
am 5. September starb Wolfgang Fortner in Heidelberg. Sein Nachlass befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek München.

Artikel

Aufführungen

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  • In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa
    Musikalische Leitung: Takeshi Moriuchi
    Orchester: Frankfurter Opern- und Museumsorchester
    22. März 2024 | Frankfurt/Main (Deutschland) , Bockenheimer Depot — Premiere
  • In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa
    Musikalische Leitung: Takeshi Moriuchi
    Orchester: Frankfurter Opern- und Museumsorchester
    24. März 2024 | Frankfurt/Main (Deutschland) , Bockenheimer Depot
  • In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa
    Musikalische Leitung: Takeshi Moriuchi
    Orchester: Frankfurter Opern- und Museumsorchester
    27. März 2024 | Frankfurt/Main (Deutschland) , Bockenheimer Depot
  • In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa
    Musikalische Leitung: Takeshi Moriuchi
    Orchester: Frankfurter Opern- und Museumsorchester
    30. März 2024 | Frankfurt/Main (Deutschland) , Bockenheimer Depot
  • In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa
    Musikalische Leitung: Takeshi Moriuchi
    Orchester: Frankfurter Opern- und Museumsorchester
    2. April 2024 | Frankfurt/Main (Deutschland) , Bockenheimer Depot
  • In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa
    Musikalische Leitung: Takeshi Moriuchi
    Orchester: Frankfurter Opern- und Museumsorchester
    4. April 2024 | Frankfurt/Main (Deutschland) , Bockenheimer Depot
  • In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa
    Musikalische Leitung: Takeshi Moriuchi
    Orchester: Frankfurter Opern- und Museumsorchester
    7. April 2024 | Frankfurt/Main (Deutschland) , Bockenheimer Depot
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