Produktdetails
Beschreibung
Mit der Babylon-Suite erarbeitete Widmann ein konzertantes Schwesterwerk der Oper, die 2012 an der Bayerischen Staatsoper in München eine erfolgreiche Uraufführung feierte. Widmann und der Librettist Peter Sloterdijk legten den Fokus in Babylon nicht auf die göttliche Bestrafung, sondern vielmehr auf das Chaos und das Leid in einer aus den Fugen geratenen Welt und auf die Erkenntnis des übermütigen Menschen über die Notwendigkeit einer Ordnung in einer heterogenen Gesellschaft. Auch in der Musik spiegelt sich diese gesellschaftliche Diversität wider, die babylonische Sprachverwirrung ist laut Widmann sogar das "grundstrukturelle Prinzip in der Musik“. Eine extreme Vielfalt an musikalischen Kontrasten, Gleichzeitigkeit und Schichtungen, aber auch Disparatheit und Schnitte formen das Stück. Dem gegenüber steht die Bedeutung der Zahl Sieben, die immer wieder als ordnungsstiftendes Element eingesetzt wird und die eine strenge Organisation erkennen lässt.
"Ich würde heute so weit gehen zu behaupten, dass im Prinzip der Klang dieser Stadt gar nicht so weit weg von dem Klang unserer Zeit ist: Das Neben- und Übereinander so unterschiedlicher Kulturen, Völker und Religionen gebiert auch eine wilde und faszinierende Gleichzeitigkeit von Hohem und Niederem, pathetisch-sakralem Ton und trivialer Sphäre. Man wird in der Musik eine Sprachverwirrung hören, wie es sie wahrscheinlich nur in Babylon gab und heute gibt. Ob Babylon im Prinzip so viel anders geklungen hat, weiß ich nicht." (Jörg Widmann)
Orchesterbesetzung
Weitere Informationen
Wolkenturm
Grafenegg Festival 2014
Musikalische Leitung: Kent Nagano · Tonkünstler-Orchester Niederösterreich