Bagatellen für B. / Duett II / Septett 80 / Solo 7 / Alle Neune / Schlagstück 1 / Die Winterreise

"Meine eigenen ästhetischen Maximen sind von Brecht und Eisler geprägt, für mich ist Musik eher Präsentation als Repräsentation, Tagesnotwendigkeit, nicht Feiertagsgegenstand ... " (Reiner Bredemeyer, 1986)

Reiner Bredemeyer, geboren 1929, gehört zu den bekanntesten Komponisten aus der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik. Sein umfangreiches Oeuvre beinhaltet Kammermusiken, Lieder und Liederzyklen, Orchesterwerke, Solokonzerte, Opern, Hörspiel- und Bühnenmusiken.
Charakteristisch für Bredemeyers Klangsprache ist eine prägnante, aphoristisch knappe und gestisch klare Diktion. Die jetzt bei WERGO erschienene CD zeigt einen kleinen Ausschnitt aus seiner kompositorischen Vielfalt.
Die "Bagatellen für B." waren Bredemeyers unpathetischer Beitrag zu Beethovens 200. Geburtstag. Für das damals noch "deutsch-deutsche" Oboen-Duo Burkhard Glaetzner und Ingo Goritzki schrieb er "Duett/ll", während "Septett 80" zum Zehnjährigen Jubiläum der Leipziger Gruppe Neue Musik "Hanns Eisler" entstand. "Solo 7" und "Schlagstück 1" gehören zu einer Reihe von Solostücken, die von der Konzeption her auch miteinander kombiniert werden können. "Alle Neune - eine SCHÜTZenfestmusik" ist eine derb-heitere Hommage an Heinrich Schütz. Die Vertonung der "Winterreise" sorgte für einiges Aufsehen, dreht Bredemeyer doch zu den Bitterkeit und Trauer, aber auch "muthiges" Aufbegehren ausdrückenden Versen des Vormärz-Dichters Wilhelm Müller seine Leier auf zeitgenössische Weise, den Schläfern zum Trotz und Wilhelm Müller zu Ehren (Ute Wollny).
Diese Einspielung wurde mit dem "Preis der deutschen Schallplattenkritik - Vierteljahresliste" ausgezeichnet.