Das Lied der Liebe
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Beschreibung
INHALT
Graf Richard Auerspach hat sich beim Glücksspiel verschuldet. Sein Vetter Franz Auerspach kann aushelfen, braucht aber seinerseits Hilfe. Er will die junge Baronin Paulette heiraten, ist aber noch mit der bürgerlichen Burgschauspielerin Lotte Hohenberg zusammen. Franz knüpft die Unterstützung für seinen Vetter an eine pikante Mission: Der gutaussehende Richard soll, um einen Skandal zu vermeiden, Lotte den Kopf verdrehen und mit ihr aus dem winterlichen Wien in den Urlaub auf Capri verschwinden. Natürlich kommt alles anders. In der Hotelhalle eines abgelegenen Garnisonsstädtchens trifft Richard durch Zufall auf Paulette und verliebt sich in sie. Er weiß nicht, dass er es mit der geheimen Geliebten seines Vetters zu tun hat, und als sie ihm einen Korb gibt, reist er ihr hinterher. Richard spürt Paulette ausgerechnet bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Lottes Palais in Wien auf. Paulette und Lotte sind Freundinnen, die ihre Liebe zu Franz voreinander verheimlich haben: Lotte weiß nicht, dass hinter ihrem Rücken bereits die Hochzeit zwischen Franz und Paulette organisiert wird. Aber Paulette ist ebenso ahnungslos darüber, dass ihr Franz ein Verhältnis mit Lotte hat. Schockiert von einem Foto, das Lotte und Franz zeigt und mit einer schwärmerischen Widmung von Franz versehen ist, beschließt Paulette, dass sie unter diesen Umständen nicht heiraten kann. Paulettes amouröser Sinneswandel müsste Richard in die Hände spielen, aber das Schicksal hält noch einen Schlag für ihn bereit: Weil Paulette ihre Freundin im Empfangsbereich vertritt (Lotte muss kurzfristig im Theater einspringen) denkt Richard, es handle sich bei seiner Angebeteten um Lotte, also um jene Frau, die er für seinen Vetter nach Capri entführen soll. Als Paulette – die Richards Avancen fasst schon erlegen ist – versteht, dass hinter Richard Werben die Begleichung von Spielschulden steht, weist sie ihn nochmals ab. Richard bereut und zieht sich aufs Land zurück. Erst Monate später kann er seine Herzensdame endlich in die Arme schließen.
KOMMENTAR
„Eigentlich bin ich ein Feind aller Bearbeitungen. Ich kann ja als selbstschaffender Künstler gar keinen anderen Standpunkt einnehmen“, schrieb Erich Wolfgang Korngold 1933 und hatte mit Das Lied der Liebe doch genau das getan, wogegen er sich wehrte. Warum? Korngold verhalf der klassischen Operette, insbesondere der aus der Mode gekommenen Wiener Operette, durch seine Bearbeitungen zu neuer Blüte. Obwohl er viele Angebote für „ernste“ Bühnenwerke bekam, entschied er sich ganz bewusst, einige der besten Jahre seiner Laufbahn jener Gattung zu widmen, die nicht nur Geld einbrachte und seinen Vater auf Distanz hielt, sondern ihm auch ein künstlerisches Bedürfnis war. Dabei fühlte er sich vielleicht keinem anderen Komponisten so verpflichtet wie Johann Strauß. Korngold bearbeitete Eine Nacht in Venedig bereits 1923. Für Max Reinhardt schrieb er Ende der Zwanzigerjahre seine berühmt gewordene Version der Fledermaus. Außerdem genoss der Komponist das Vertrauen von Adele Strauß, der Witwe von Johann Strauß. Sie bat ihn bereits 1925, sich der 1880 uraufgeführten Operette Das Spitzentuch der Königin anzunehmen. Anders als bei allen anderen Bearbeitungen schuf Korngold daraus ein völlig neues Werk: Zwar verarbeitete Korngold für Das Lied der Liebe viele Passagen aus der Vorlage, brachte aber auch diverse andere Strauß -Nummern ein. Auch von der Geschichte um den Dichter Miguel de Cervantes aus dem Portugal des 16. Jahrhunderts ist nichts mehr zu erkennen. Korngold und sein Librettist Ludwig Herzer verlegten die Handlung für Das Lied der Liebe ins Österreich-Ungarische Kaiserreich von 1910 und stellten damit auch den natürlichen Zusammenhang zwischen dem Stil der Musik und ihrer Entstehungszeit wieder her. Bekannte Walzermelodien wie zum Beispiel „Rosen aus dem Süden“ durchziehen die Partitur. Das Lied der Liebe wurde nach seiner Uraufführung am 23. Dezember 1931 im Berliner Metropoltheater an 17 Bühnen nachgespielt. Die Partie des Richard schrieb Korngold dem Tenor Richard Tauber in die Kehle. Der Sänger war ein Star der Zwanziger- und Dreißigerjahre Jahre und nahm einzelne Nummern in seine Soloprogramme auf, mit denen er weltweit auf Tournee ging.
Orchesterbesetzung
Personenbesetzung
Weitere Informationen
Metropol-Theater
Musikalische Leitung: Erich Wolfgang Korngold
Inszenierung: Alfred Rotter · Bühnenbild: Erich E. Stern · Choreographie: Bruno Arno