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Ausgabe: Partitur
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Produktdetails
Beschreibung
Anmerkung des Komponisten:
“Divisions wurde für Ludovic Morlot und die Seattle Symphony, Andris Nelsons und die Boston Symphony sowie für das National Orchestra of Belgium geschrieben, die das Stück als Teil einer Initiative von dessen Musikdirektor Andrey Boreyko in Auftrag gegeben haben, die sich mit den Erinnerungsfeierlichkeiten zum Ersten Weltkrieg beschäftigte. Ich fühle mich geehrt, dass ich der Repräsentant Amerikas sein durfte in diesem vornehmlich europäischen Projekt, und für dieses eine musikalische Form der Erinnerung an die grausamen Zerstörungen zu finden, die Europa vor einem Jahrhundert erfasst hatte. Als man anfangs mit dem Projekt auf mich zukam, erwähnte ich es einem Freund gegenüber, der dazu nur meinte: „Das ist einfach: Man sollte dem einfach mit totaler Stille begegnen.“ Und natürlich hatte er damit in gewisser Hinsicht recht. Diese dunkle Zeit in unserer kollektiven Geschichte ist in der Tat die Antithese zu jeglichem kreativem menschlichen Impuls, und es ist nur schwer vorstellbar, welch anderen Platz die Musik angesichts dieser Katstrophe einnehmen kann, außer die Möglichkeit zu bieten, die Toten zu beklagen. Aber es sind nun einhundert Jahre vergangen, und so schien es mir, dass das Stück eine Verbindung zur Gegenwart - wenn nicht sogar zur Zukunft - herstellen und gleichzeitig auf diese Zeit grenzenloser Zerstörung zurückblicken sollte. Mein Ausgangspunkt war die offensichtliche Beobachtung, dass wir Menschen ein Wirrwarr sich widersprechender Impulse sind; im besten Fall sind wir kreativ, einfühlsam und altruistisch, um schlechtesten Fall so unerklärlich kurzsichtig, destruktiv und eigennützig. Divisions verkörpert diesen grundsätzlichen Gegensatz. Während das Stück sich entwickelt, bewegt sich das musikalische Material von Fragmentierung und Brüchen zu Ganzheit und Verbundenheit. Das Wort 'divisions‘ ('Aufteilung‘) verweist auf diesen Prozess. Zunächst bezieht es sich auf die destruktive Kraft mit der wir Menschen gegeneinander anstatt zusammen arbeiten. Der Erste Weltkrieg ist dafür sicher ein allzu bekanntes Beispiel. 'Divisions‘ enthält auch eine Assoziation aus dem militärischen Bereich, wie in einer 'Division‘ von Truppen. Darüber hinaus gibt es aber auch einen wesentlich freundlicheren Bezug zur Welt der Musik: Eine 'division' ist eine frühe Form instrumentaler Variationen aus dem 16. Jahrhundert. Der Begriff leitet sich ab von der Tatsache, dass es in jeder der aufeinanderfolgenden Variationen, in denen das Level an Verzierungen immer weiter ansteigt, immer kleiner werdende Notenwerte gibt, so dass der Takt immer mehr 'aufgeteilt' ('devided‘) wird. Mein Stück bewegt sich von einer Bedeutung des Wortes zur anderen. Nach einer Eröffnung geprägt von Auseinanderreißen und Brüchen, beruhigt es sich in einer Folge von einfachen Variationen. Und dennoch entpuppt sich diese Bewegung hin zu Ganzheit als kurzlebig: Der Trommelschlag des Krieges ist nie weit weg.“
-Sebastian Currier-
“Divisions wurde für Ludovic Morlot und die Seattle Symphony, Andris Nelsons und die Boston Symphony sowie für das National Orchestra of Belgium geschrieben, die das Stück als Teil einer Initiative von dessen Musikdirektor Andrey Boreyko in Auftrag gegeben haben, die sich mit den Erinnerungsfeierlichkeiten zum Ersten Weltkrieg beschäftigte. Ich fühle mich geehrt, dass ich der Repräsentant Amerikas sein durfte in diesem vornehmlich europäischen Projekt, und für dieses eine musikalische Form der Erinnerung an die grausamen Zerstörungen zu finden, die Europa vor einem Jahrhundert erfasst hatte. Als man anfangs mit dem Projekt auf mich zukam, erwähnte ich es einem Freund gegenüber, der dazu nur meinte: „Das ist einfach: Man sollte dem einfach mit totaler Stille begegnen.“ Und natürlich hatte er damit in gewisser Hinsicht recht. Diese dunkle Zeit in unserer kollektiven Geschichte ist in der Tat die Antithese zu jeglichem kreativem menschlichen Impuls, und es ist nur schwer vorstellbar, welch anderen Platz die Musik angesichts dieser Katstrophe einnehmen kann, außer die Möglichkeit zu bieten, die Toten zu beklagen. Aber es sind nun einhundert Jahre vergangen, und so schien es mir, dass das Stück eine Verbindung zur Gegenwart - wenn nicht sogar zur Zukunft - herstellen und gleichzeitig auf diese Zeit grenzenloser Zerstörung zurückblicken sollte. Mein Ausgangspunkt war die offensichtliche Beobachtung, dass wir Menschen ein Wirrwarr sich widersprechender Impulse sind; im besten Fall sind wir kreativ, einfühlsam und altruistisch, um schlechtesten Fall so unerklärlich kurzsichtig, destruktiv und eigennützig. Divisions verkörpert diesen grundsätzlichen Gegensatz. Während das Stück sich entwickelt, bewegt sich das musikalische Material von Fragmentierung und Brüchen zu Ganzheit und Verbundenheit. Das Wort 'divisions‘ ('Aufteilung‘) verweist auf diesen Prozess. Zunächst bezieht es sich auf die destruktive Kraft mit der wir Menschen gegeneinander anstatt zusammen arbeiten. Der Erste Weltkrieg ist dafür sicher ein allzu bekanntes Beispiel. 'Divisions‘ enthält auch eine Assoziation aus dem militärischen Bereich, wie in einer 'Division‘ von Truppen. Darüber hinaus gibt es aber auch einen wesentlich freundlicheren Bezug zur Welt der Musik: Eine 'division' ist eine frühe Form instrumentaler Variationen aus dem 16. Jahrhundert. Der Begriff leitet sich ab von der Tatsache, dass es in jeder der aufeinanderfolgenden Variationen, in denen das Level an Verzierungen immer weiter ansteigt, immer kleiner werdende Notenwerte gibt, so dass der Takt immer mehr 'aufgeteilt' ('devided‘) wird. Mein Stück bewegt sich von einer Bedeutung des Wortes zur anderen. Nach einer Eröffnung geprägt von Auseinanderreißen und Brüchen, beruhigt es sich in einer Folge von einfachen Variationen. Und dennoch entpuppt sich diese Bewegung hin zu Ganzheit als kurzlebig: Der Trommelschlag des Krieges ist nie weit weg.“
-Sebastian Currier-
Weitere Informationen
Titel:
Divisions
Ausgabe:
Partitur
Schwierigkeitsgrad:
schwer
Verlag/Label:
Boosey & Hawkes
Kompositionsjahr:
2014
Spieldauer:
12 ′
Uraufführung:
23. April 2015
Musikalische Leitung: Ludovic Morlot · Seattle Symphony
Musikalische Leitung: Ludovic Morlot · Seattle Symphony
Auftragswerk:
Commissioned by the Seattle Symphony, Ludovic Morlot, Music Director. Commissioned by the Boston Symphony Orchestra, Andris Nelsons, Music Director. Commissioned by the National Orchestra of Belgium, Andrey Boreyko, Music Director in the frame of the centenary of the First World War 14-18 with the support of the chancellery of the Prime Minister and the National Lottery
Technische Details
Bestellnummer:
BHI 9801
ISMN13:
979-0-051-09801-9
ISBN13:
978-1-5400-0119-1
UPC:
888680706012
Gewicht:
0,23 kg
Seiten:
44
Format:
Sonderformat oder Leihmaterial
Bindung:
Rückendrahtheftung
Aufführungen
Divisions
Musikalische Leitung: Ludovic Morlot
Orchester: Seattle Symphony
23. April 2015 |
— Uraufführung
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