Falstaff
Produktdetails
Beschreibung
BESONDERHEITEN ZUR AUSGABE:
Innovation in Farbe
Die Ausgabe „Falstaff“ erscheint in 3 Bänden. Band 1 als Kritische Partitur, Band 2 als Lesarten-Partitur und Band 3 als Kommentar-Partitur.
Das von der Editionsleitung des Verlages und dem Herausgeber Michael Rot entwickelte Farbsystem kommt bei dieser Ausgabe zur Anwendung.
Der Band 1 / Kritische Partitur - erscheint herkömmlich in Schwarzweiß gedruckt und wird ergänzt durch Band 2 / Lesarten Partitur. Band 2 stellt die zweite Säule der wissenschaftlichen Ausgabe dar und zeigt das Bild der Kritischen Partitur jedoch mit den zusätzlich im Notentext eingearbeiteten abweichenden Lesarten sämtlicher Quellen. Ein eigens entwickeltes Farbkennzeichnungssystem kommt zur Anwendung, um die Lesarten, ihre Quellenprovenienz und die Entscheidung des Herausgebers dem Ergebnis der kritischen Partitur gegenüber zu stellen.
Dieses neu entwickelte Partiturbild in Farbe eröffnet ein zukunftsweisendes Kapitel in der Notation wissenschaftlicher Erkenntnisse und schafft den Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Praxis in neuer Form: Transparent, nachvollziehbar, vollständig und systemimmanent.
Die Entscheidungen des Herausgebers sind somit kontextual nachvollziehbar und geben Einblick in den Prozess der Entscheidungsfindung.
Der Band 3 / Kommentar Partitur baut auf dem Bild der Lesarten Partitur auf und druckt auf der Grundschicht, die der Lesarten Partitur entspricht, die Erklärungen und Begründungen des Herausgebers ergänzt durch Faksimile-Abbildungen ab. Darüber hinaus werden zum ersten Mal auch alle verworfenen und nicht fertig ausgeführten Frühfassungen dargestellt, die wichtige Einblicke in die Genese des Werkes erlauben.
BESONDERHEITEN ZUR WISSENSCHAFTLICHEN ARBEIT:
Zur Oper „Falstaff“ entstanden zwischen 1891 und 1912 mindestens fünf Fassungen, von Giuseppe Verdis erster Niederschrift bis zur Drucklegung der Partitur im Verlag Ricordi. Die Kritische Neuausgabe von „Falstaff“ ist das Ergebnis der nach neuen Methoden und Bewertungen durchgeführten Grundlagenforschung mit dem Ziel, alle zu Lebzeiten Verdis existierenden Werkzustände vollständig einander gegenüberzustellen.
Erstmals in der Publikationsgeschichte zu „Falstaff“ wurden dafür jene zwei Abschnitte am Ende des 2. und Beginn des dritten Aktes rekonstruiert, die von Verdi im Laufe der Uraufführungsserie ausgeschieden und durch Fassung D ersetzt wurden. Aus heutiger Sicht stellen diese damals zu lang erschienenen Passagen einen Höhepunkt Verdischer Ensemblekunst dar, die jeden Musikliebhaber entzücken müssen.
Die vorliegende Partitur Comprehensive ABCD (Band 1 / Kritische Partitur) enthält neben der - teilweise rekonstruierten - autographen Erstfassung (Fassung A) die erste Phase an Änderungen (Fassung B) sowie die vollständige Version der Uraufführung (Fassung C). Als Verdi die beiden genannten Abschnitte ausschied und durch kürzere ersetzte, entstand mit dieser Fassung D die letzte von ihm selbst redigierte Fassung des Werkes.
Sie unterscheidet sich durch die Rekonstruktionen vor allem im Ablauf von den bekannten Ausgaben. Mindestens ebenso wesentlich sind jedoch auch die durchgängig unterschiedliche Dynamik sowie die Abweichungen in den Singstimmen.
Das bedeutendste Ergebnis der wissenschaftlichen Revision aber ist die erstmalige Publikation der von Verdi notierten Phrasierungen und Artikulationen, die dem Werk in vielen Details einen bisher unbekannten, markanteren Charakter verleihen. Im Gegensatz zu der vom Verlag Ricordi vertriebenen Partitur zeigt die Kritische Neuausgabe erstmals die idealisierenden Phrasierungsbögen und die sparsam, aber kontrastreich eingesetzten Artikulationsangaben.
Damit steht dem Interpreten erstmals die Möglichkeit offen, die Einrichtung der Bogenstriche in den Streichinstrumenten von Grund auf neu zu gestalten, um das von Verdi gewünschte klangliche Ergebnis zu erzielen.
DIE QUELLEN:
(A) Autographe Partitur
Aug.-Okt. 1892 / Fassungen: A-1/A/B/C/D-1/D
Faksimile-Ausgabe: Edizioni Ricordi, 1951
(Ak) Kopistenabschrift mit Verdis eigenh. Korrekturen
Nov. 1892 /Fassungen: B/C
Stanford University Memorial Library of Music, 1104.
(AP) Autographes Particell
Januar 1894 / Fassung: D+1
Privatbesitz, Basel.
(Kk) Korrekturabzüge des Klavierauszuges
November 1892-Jan. 1893 / Fassungen: B/C
Biblioteca del Conservatorio di Musica Giuseppe Verdi di Milano, RIMUS F33, 1893 / VIII.
(K1) Erstausgabe des Klavierauszuges
Januar 1893 / Fassung: [C]
474 S.; G. Ricordi & Co., Milano, © 1893, Pl. Nr. 96000
(K2) Zweite Auflage des Klavierauszuges
Juni 1893 / Fassung: D
462 S.; G. Ricordi & Co., Milano, © 1893, Pl. Nr. 96000
(K3) Dritte Auflage des Klavierauzuges
September 1897 / Fassung: D+1
459 S.; G. Ricordi & Co., Milano, © 1893, Pl. Nr. 96000
(Kf1) Erstausgabe des Klavierauszuges in franz. Sprache
Januar 1894 / Fassung: [D]
422 S.; G. Ricordi & Co., Paris, © 1894, Pl. Nr. 96413
(Kf2) Zweite Auflage des Klavierauszuges in franz. Sprache
April 1894 / Fassung: [D+1]
422 S.; G. Ricordi & Co., Paris, © 1894, Pl. Nr. 96413
DIE FASSUNGEN
A-1: Autographe Frühfassung - 1891/92
(A)r: Autographe Erstfassung (tw. rekonstruiert) - 1891/92
(B)r: Eigenhändige Korrekturen - 1892
(C)r: Fassung der Uraufführung - 1893
D: Neukomposition von zwei Abschnitten am Ende des 2. und Beginn des 3. Aktes - 1893
Orchesterbesetzung
sul palco (interno): Chitarra, Corno in La b basso, Campana in Fa
Personenbesetzung
Weitere Informationen
Teatro alla Scala
Musikalische Leitung: Edoardo Mascheroni
(szenisch)