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Leih-/Aufführungsmaterial

Lob der Torheit

Burleske Kantate nach Worten von Johann Wolfgang von Goethe
für Koloratursopran, Vorsänger (Tenor), Bass, gemischten Chor und großes Orchester
Koloratur-Sopran, Tenor, Bass gemischter Chor und großes Orchester
Ein gewisser Einfluss der gut zehn Jahre zuvor entstandenen Carmina Burana von Carl Orff auf Bernd Alois Zimmermanns Kantate ist nicht von der Hand zu weisen. In der Tat eignet sich das Lob der Torheit nicht nur wegen seiner Besetzung, seiner vergleichsweise kurzen Dauer und des archaischen Klangs bestens als Ergänzung von Carmina Burana-Konzerten. Auch Ironie und bisweilen derber Humor fehlen nicht. Unterschiede begegnen uns hingegen in der musikalischen Faktur und der Textgrundlage. Goethes Worte vertont Zimmermann gespickt mit musikalischen Zitaten, satztechnischen „Fehlern”, Übertreibungen und vielen weiteren unterhaltsamen Torheiten.
Ausgabe: Aufführungsmaterial

Produktdetails

Beschreibung

Die burleske Kantate Lob der Torheit für Koloratursopran, Vorsänger (Tenor), Bass und großes Orchester nach Worten von Johann Wolfgang von Goethe ist im Jahre 1948, im sogenannten Goethejahr, entstanden. Diesem Anlass huldigten seinerzeit eine Vielzahl von Veranstaltungen. Dabei kam offensichtlich der augenzwinkernde Weise aus Weimar, der „närrische“ und auch der Spötter Goethe, der ja bekanntlich mancherlei Jocus nicht abgeneigt war, zu kurz. Das Thema der Torheit, wie man zugeben muss, ein recht ernstes Thema, ist wohl Anlass genug, dass man sich damit beschäftigen kann. Höchst renommierte Geister wie Rotterdam und der große Shakespeare, um nur zwei ganz erlauchte Namen zu nennen, haben auf die Torheit recht viel Ernsthaftigkeit verwandt. Es fehlt mithin nicht an guter Gesellschaft.

Die Kantate befleißigt sich fröhlicher Tonalität, die gelegentlich zur Polytonalität erweitert wird. Es werden Formen benutzt, die auf die alten Bänkelsängerweis‘ zurückgehen: also einfachste Formen mit Stollen, Abgesang, bzw. Refrain. Die formale Struktur der Texte hat hier weitgehend die musikalische Form beeinflusst, so vor allem in der Stilisierung der Strophen, in „Kophtisches Lied“, „Tonalität“ und „der Narr epigoliert“. Das Schwergewicht liegt bei der Kantate auf den Solopartien von Koloratursopran und Bass. Der Vorsänger hat, wie die Bezeichnung schon andeutet, eine mehr berichtende Bedeutung. Der Anteil des Chores ist bewusst einfach gehalten, vor allem in Sopran und Alt, wobei der Autor an Knabenstimmen gedacht hat. Die Anforderungen an den Chor gehen also bewusst nicht über das einem Laienchor füglich Zumutbare hinaus. Den größeren Anteil der Chorpartie bestreitet der gelegentlich bis zur Vierstimmigkeit erweiterte Männerchor.

Im Mittelpunkt des Werkes steht die Koloratursopranie „Pastorale serioso“ (Bezeichnung des Komponisten). Wenn Witz, Ironie und gelegentlich auch derber Spaß die übrigen Sätze des Werkes bestimmen und auch die „tiefere Bedeutung“ ihren nicht zu verkennenden Platz drin einnimmt, so steht im „Pastorale serioso“ die reine Naturfrömmigkeit an zentraler Stelle. Die zumeist recht kräftige Instrumentation umschlingt hier in zartem solistischem, quasi konzertierendem Rankenwerk die filigranhafte Ziselierung des Koloratursopran, an dessen Leistungsfähigkeit einige Anforderungen gestellt werden.

In dem Werk ist mancher musikalischer Spaß eingestreut, so zum Beispiel an einer Stelle, wo es im Text heißt „wie schön sich‘s gehört“, eine a cappella-Stelle des Chores im typisch schulhaften vierstimmigen Satz – mit „Trugschluss“. Außerdem sind einige Zitate […] eingeflochten. Diese Zitate enthüllen ihren Sinn aus den ihnen unterlegten Textstellen oder aus der Beziehung zu der musikalischen Form, und es sind so mit Respekt einige mehr oder weniger faustdicke Frozzeleien mit einer besonderen Art von Hommage für den betreffenden Meister verknüpft. Es mag der Findigkeit des Zuhörers überlassen bleiben, diesen ehrbaren Jocus zu entdecken.

– Bernd Alois Zimmermann

Orchesterbesetzung

3 (2., 3. auch Picc.) · 2 · Engl. Hr. · 2 (2. auch Es-Klar.) · Bassklar. · 3 (3. auch Kfg.) - 4 · 3 · 3 · 1 - P. S. (Glsp. · Xyl. · Trgl. · 2 Beck. · hg. Beck. · Tamt. · 2 kl. Tr. · Tomt. · Rührtr. · gr. Tr. · Holztr.) (3 Spieler) - Hfe. · Cel. · 2 Klav. - Str.

Inhalt

Vorspiel
I Kophtisches Lied "Lasset Gelehrte sich zanken und streiten..."
II Pastorale giocoso "Es war ein fauler Schäfer..." - III Pastorale serioso "Ein Blumenglöckchen vom Boden..."
IV Totalität "Ein Kavalier von Kopf und Herz..."
V Epilog des Narren "Manch gutes Werk habe ich verrichtet..."

Weitere Informationen

Titel:
Lob der Torheit
Burleske Kantate nach Worten von Johann Wolfgang von Goethe
für Koloratursopran, Vorsänger (Tenor), Bass, gemischten Chor und großes Orchester
Sprache:
Deutsch
Ausgabe:
Aufführungsmaterial
Verlag/Label:
Schott Music
Kompositionsjahr:
1948
Spieldauer:
30 ′
Uraufführung:
25. Mai 1948 · Köln (D)
Niederrheinisches Musikfest 1948
Anita Westhoff, Sopran; Helmut Krebs, Tenor; Ewald Kaldeweier, Bass · Musikalische Leitung: Günter Wand · Gürzenich-Orchester · Gürzenich-Chor

Technische Details

Bestellnummer:
LS 4366-01

Aufführungen

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  • Lob der Torheit
    Niederrheinisches Musikfest 1948
    Musikalische Leitung: Günter Wand
    Orchester: Gürzenich-Orchester
    25. Mai 1948 | Köln (Deutschland) — Uraufführung
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