Monolithen
Produktdetails
Beschreibung
Die hier vereinten Klavierwerke für vier Hände, resp. zwei Klaviere, weisen mancherlei innere Verbindungen auf. Sie alle sprengen auf je andere Weise ästhetische Normen, binden weite historische und geografische Horizonte ein und beanspruchen ausnahmslos höchste spieltechnische Anforderungen.
„En blanc et noir“ entstand während der Anfangszeit des Ersten Weltkrieges. Claude Debussy machte keinen Hehl aus seinem Abscheu gegenüber der Kriegskatastrophe und vor allem dessen Verursacher Deutschland. Er verstand den deutschen Angriff als Versuch, die französische Kultur zu zerstören. So verweist der Titel der Komposition nicht nur auf die Weiß-Schwarz-Tastatur der Instrumente, sondern zielt in erster Linie auf die beiden Parteien des Kriegs, das Opfer (Frankreich – blanc) und den Täter (Deutschland – noir).
Bernd Alois Zimmermanns „Monologe“ verlangen von den Interpreten eine ungeheure technische Fertigkeit. Eine Herausforderung der besonderen Art bildet einerseits die Unabhängigkeit des Spiels, andererseits die heikle und stets gefährdete Balance zwischen den Partnern. Die Komposition durchzieht eine Reihe „historischer“ Zitate. Diese bannen – ausgehend von der gregorianischen Hymnenmelodie „Veni Creator Spiritus“ über Bach, Mozart, Beethoven, Debussy bis zu Messiaen – die europäische musikalische Entwicklung in ein neues, eigens geschaffenes Klangkontinuum.
In „Le Sacre du printemps“ kommt das elementare Erlebnis des russischen Frühlings und „das Gefühl der engen Verbundenheit der Menschen mit der Erde“ in stetig wechselnden Rhythmen zum Ausdruck. Igor Strawinsky komponierte das Werk am Klavier; seine Skizzen zeigen diesen Prozess deutlich. Die Akkordgriffe und der tonale Ambitus sind immer vom Klavier aus gedacht. Wenn später bei der vierhändigen Fassung von einem Auszug die Rede ist, ist das nur bedingt richtig. Die vierhändige Klavierfassung gibt den eigentlichen Entwurf wieder.
Inhalt
Claude Debussy: En blanc et noir pour deux pianos (1915)
Bernd Alois Zimmermann: Monologe. Fassung der „Dialoge“ für zwei Klaviere soli (1964)
Igor Strawinsky: Le Sacre du printemps. Réduction pour piano à quatre mains par l’auteur (1912/13)