Lieferzeit
2-3 Tage
Leih-/Aufführungsmaterial
Orbe rotundo
Lieder von Leben, Magie und Tod
für Sopran, Tenor, Bariton, gemischten Chor, Kinderchor und Orchester
Sopran, Tenor, Bariton, gemischter Chor, Kinderchor und Orchester
Orbe rotundo – „Die Welt ist rund“ – hat dieselbe Besetzung wie Carl Orffs Carmina Burana und ist als „szenischer Bilderbogen zum Jahreskreis“ gemeinsam mit Orffs Werk abendfüllend inszenierbar. Das Libretto enthält neben Texten aus Carmina Burana mittelalterliche Lyrik und Bibeltexte, die ein farbiges Bild von Leben, Magie und Tod zeichnen. Nach Frühling, einer magischen Walpurgisnacht, Mai und einem feuerverherrlichenden Johannistag kommt der Herbst mit einem Lob der Schöpfung und des Trinkgenusses. Der Winter bringt den Tod und ein Requiem – aber nur, um rauschhaft das neue Frühlingsleben zu feiern. Enjott Schneider
Ausgabe: Aufführungsmaterial
Reihe:
Orbe Rotundo
Produktdetails
Beschreibung
Idee und Entstehung
Als mich Hayko Siemens 2009 fragte, ob ich nicht passend zu Carl Orffs Carmina Burana ein ‚Schwesterwerk’ schreiben wolle, rannte er eine weit offene Türe ein: Als großer Orff-Verehrer hatte ich nämlich schon seit Jahren ein Textkonvolut mit bislang unvertonten Dichtungen der Sammlung „Carmina Burana“ bei mir liegen (thematisch zusammengestellt von der Musikwissenschaftlerin und Komponistin Dr. Dorothea Hofmann) und suchte Anlass sowie Ensemble, um dieses spannende Projekt – wozu mich auch Dr. Peter Hanser-Strecker/ Geschäftsführer von Schott Music Mainz mehrfach anregte - zu realisieren. Beim anschließenden Ringen um ein schlüssiges Textbuch waren mehrere Aspekte ausschlaggebend: da war zum einen der Wunsch von Hayko Siemens nach einem vor Vitalität, praller Lebenslust und mittelalterlich-derber Frivolität strotzenden Libretto, zum anderen mussten über Orffs Carmina Burana hinausgehende Inhalte fokussiert werden, um bei einer szenischen Umsetzung beider Werke an einer Bühne keine Doublette und damit inszenatorische Gleichförmigkeit zu generieren. Unter Weitung des Textspektrums mit Lyrik von Oswald von Wolkenstein und Neidhart von Reuenthal, Bibeltexten (die lateinische Vulgata), Grabinschriften und Zaubersprüchen entstand dann ein 45minütiges Orbe rotundo - Lieder von Leben, Magie und Tod für Sopran, Tenor, Bariton, gemischter Chor. Ein szenischer Bilderbogen zum Jahreskreis, - in derselben Orchesterbesetzung wie bei Carl Orff mit dreifacher Bläserbesetzung, zwei Klavieren, Celesta, fünf Schlagzeugern und großem Streicherapparat. Das Moment des zyklisch Wiederkehrenden (Fortunas „Rad“ bei Orff vergleichbar) ist im zentralen Chorstück In orbe rotundo („Die Welt ist rund“) enthalten, das den Anfang und Beschluß des Werkes mit leuchtendem Forte-Glanz markiert. Die dramaturgische Idee, den Jahreskreis nur kurz mit dem Frühling zu beginnen, dann gleich in den Frühsommer mit Walpurgisnacht (Hexensabbat), Maienliebe und Mittsommer (Johannistag) zu gehen, den Herbst als Zeit der Ernte und des Nahrungsgenusses zu feiern, im Winter zur Erstarrung zu kommen... um dann mit „Ostera II“ und „Primavera“ vor allem die Wiederkehr des Frühlings zu feiern, - diese Idee hatte ich bereits 2008 in meiner III. Sinfonie „Chinesische Jahreszeiten“ erfolgreich auskomponiert. „Jahreszeiten“-Zyklen, die mit dem Winter enden bleiben trostlos. Den Frühling als Zielpunkt eines 16teiligen Zyklus in 9 Bildern zu nehmen verspricht hingegen Kraft und Optimusmus. Das Werk ist „Hayko Siemens in Freundschaft gewidmet“ Musikalisch ist der Chor (schließlich geht es ja darum, den 50jährigen Geburtstag des Münchner MotettenChors zu feiern!) wichtigster Handlungsträger. Das Moment des Kollektiven, das einem Chor innewohnt, unterstützt die Archaik und Universalität der Texte. In Nr. 6 „Hexensabbat“ und Nr. 11 „Erntetanz“ tritt das Orchester hervor, das aber ebenfalls Rituelles und Kollektives beschwört. Kontrastierend dazu stehen dann die individuelleren Passagen der Vokalsolisten: Sopran (mehr oder weniger „das Mädchen“ verkörpernd) und Tenor (der lebensfrohe Jüngling) befassen sich vorwiegend mit den deutsch-mittelalterlich lyrischen Texten. In Oswald von Wolkensteins „Jensel und Gretel“ sind beide als Rollen erkennbar personifiziert. Der männliche Bariton intoniert eher Mythologisches, ist ein ritueller Rufer oder repräsentiert gar den Satan. Stilistisch bleibt die Musik in bordungestützter arachischer Tonalität. Der Schwerpunkt liegt weniger in raffinierter Tonhöhengestaltung (zu komplexe Akkorde oder Atonalität ist vermieden), als in raffinierten Klangfarben-Zaubereien des Orchesters und einer bisweilen komplexen Struktur des Zeitlich-Rhythmischen, die aber immer choreographier- und tanzbar bleibt. Da gibt es Polymetrik, Polyrhythmik, asymmetrische Taktgruppierungen und flirrende Clusterschichtungen. Solche Details drängen sich jedoch nirgends in den Vordergrund, sondern haben nur einen einzigen Sinn: der Geschichte zu dienen, den Wechsel von Licht und Schatten, Gut und Böse anzuschärfen, - vor allem aber das zeitlose – weil stets wiederkehrende – Leben und Gottes Schöpfung zu preisen. Enjott Schneider
Als mich Hayko Siemens 2009 fragte, ob ich nicht passend zu Carl Orffs Carmina Burana ein ‚Schwesterwerk’ schreiben wolle, rannte er eine weit offene Türe ein: Als großer Orff-Verehrer hatte ich nämlich schon seit Jahren ein Textkonvolut mit bislang unvertonten Dichtungen der Sammlung „Carmina Burana“ bei mir liegen (thematisch zusammengestellt von der Musikwissenschaftlerin und Komponistin Dr. Dorothea Hofmann) und suchte Anlass sowie Ensemble, um dieses spannende Projekt – wozu mich auch Dr. Peter Hanser-Strecker/ Geschäftsführer von Schott Music Mainz mehrfach anregte - zu realisieren. Beim anschließenden Ringen um ein schlüssiges Textbuch waren mehrere Aspekte ausschlaggebend: da war zum einen der Wunsch von Hayko Siemens nach einem vor Vitalität, praller Lebenslust und mittelalterlich-derber Frivolität strotzenden Libretto, zum anderen mussten über Orffs Carmina Burana hinausgehende Inhalte fokussiert werden, um bei einer szenischen Umsetzung beider Werke an einer Bühne keine Doublette und damit inszenatorische Gleichförmigkeit zu generieren. Unter Weitung des Textspektrums mit Lyrik von Oswald von Wolkenstein und Neidhart von Reuenthal, Bibeltexten (die lateinische Vulgata), Grabinschriften und Zaubersprüchen entstand dann ein 45minütiges Orbe rotundo - Lieder von Leben, Magie und Tod für Sopran, Tenor, Bariton, gemischter Chor. Ein szenischer Bilderbogen zum Jahreskreis, - in derselben Orchesterbesetzung wie bei Carl Orff mit dreifacher Bläserbesetzung, zwei Klavieren, Celesta, fünf Schlagzeugern und großem Streicherapparat. Das Moment des zyklisch Wiederkehrenden (Fortunas „Rad“ bei Orff vergleichbar) ist im zentralen Chorstück In orbe rotundo („Die Welt ist rund“) enthalten, das den Anfang und Beschluß des Werkes mit leuchtendem Forte-Glanz markiert. Die dramaturgische Idee, den Jahreskreis nur kurz mit dem Frühling zu beginnen, dann gleich in den Frühsommer mit Walpurgisnacht (Hexensabbat), Maienliebe und Mittsommer (Johannistag) zu gehen, den Herbst als Zeit der Ernte und des Nahrungsgenusses zu feiern, im Winter zur Erstarrung zu kommen... um dann mit „Ostera II“ und „Primavera“ vor allem die Wiederkehr des Frühlings zu feiern, - diese Idee hatte ich bereits 2008 in meiner III. Sinfonie „Chinesische Jahreszeiten“ erfolgreich auskomponiert. „Jahreszeiten“-Zyklen, die mit dem Winter enden bleiben trostlos. Den Frühling als Zielpunkt eines 16teiligen Zyklus in 9 Bildern zu nehmen verspricht hingegen Kraft und Optimusmus. Das Werk ist „Hayko Siemens in Freundschaft gewidmet“ Musikalisch ist der Chor (schließlich geht es ja darum, den 50jährigen Geburtstag des Münchner MotettenChors zu feiern!) wichtigster Handlungsträger. Das Moment des Kollektiven, das einem Chor innewohnt, unterstützt die Archaik und Universalität der Texte. In Nr. 6 „Hexensabbat“ und Nr. 11 „Erntetanz“ tritt das Orchester hervor, das aber ebenfalls Rituelles und Kollektives beschwört. Kontrastierend dazu stehen dann die individuelleren Passagen der Vokalsolisten: Sopran (mehr oder weniger „das Mädchen“ verkörpernd) und Tenor (der lebensfrohe Jüngling) befassen sich vorwiegend mit den deutsch-mittelalterlich lyrischen Texten. In Oswald von Wolkensteins „Jensel und Gretel“ sind beide als Rollen erkennbar personifiziert. Der männliche Bariton intoniert eher Mythologisches, ist ein ritueller Rufer oder repräsentiert gar den Satan. Stilistisch bleibt die Musik in bordungestützter arachischer Tonalität. Der Schwerpunkt liegt weniger in raffinierter Tonhöhengestaltung (zu komplexe Akkorde oder Atonalität ist vermieden), als in raffinierten Klangfarben-Zaubereien des Orchesters und einer bisweilen komplexen Struktur des Zeitlich-Rhythmischen, die aber immer choreographier- und tanzbar bleibt. Da gibt es Polymetrik, Polyrhythmik, asymmetrische Taktgruppierungen und flirrende Clusterschichtungen. Solche Details drängen sich jedoch nirgends in den Vordergrund, sondern haben nur einen einzigen Sinn: der Geschichte zu dienen, den Wechsel von Licht und Schatten, Gut und Böse anzuschärfen, - vor allem aber das zeitlose – weil stets wiederkehrende – Leben und Gottes Schöpfung zu preisen. Enjott Schneider
Orchesterbesetzung
3 · 2 · Engl. Hr. · 2 · Bassklar. · 2 · Kfg. - 4 · 3 · 3 · 1 - P. S. (I: Marimb. · hg. Metallstäbe · Claves · Holzbrett - II: Crot. · Marimba · hg. Beck. - III: Glsp. · Röhrengl. · Beckenpaar · 5 Woodbl. · 3 Tomt. - IV: Tamt. · 3 hg. Beck. · kl. Tr. - V: Trgl. · Schellentr. · gr. Tr.) (5 Spieler) - Cel. · 2 Klav. - Str.
Inhalt
I Orbe rotundo: 1. In orbe rotundo · 2. „Ateh“ - II Ostera (prima pars): 3. Ergo nostro contio · 4. Iam vernali tempore · 5. Ostera - III Walpurgisnacht: 6. Hexensabbat - IV Maienliebe: 7. ohne Angabe · 8. Jensel und Gretel - V Mittsommer – Johannistag: 9. ohne Angabe
VI Autumnus: 10. Deus magnificatus · 11. Erntetanz · 12. Trinklied · 13. O et o cum jubilo
VII Hiemis: 14. Memento mori - VIII Ostera (secunda pars): 15. Primavera - IX Orbe rotundo: 16. Finale
VI Autumnus: 10. Deus magnificatus · 11. Erntetanz · 12. Trinklied · 13. O et o cum jubilo
VII Hiemis: 14. Memento mori - VIII Ostera (secunda pars): 15. Primavera - IX Orbe rotundo: 16. Finale
Weitere Informationen
Titel:
Orbe rotundo
Lieder von Leben, Magie und Tod
für Sopran, Tenor, Bariton, gemischten Chor, Kinderchor und Orchester
Ein szenischer Bilderbogen zum Jahreskreis nach lateinischen und mittelalterlichen Texten
Sprache:
Deutsch, Lateinisch
Ausgabe:
Aufführungsmaterial
Verlag/Label:
Schott Music
Kompositionsjahr:
2010
Spieldauer:
45 ′
Uraufführung:
5. Dezember 2010 · München (D)
Residenz, Herkulessaal
Sandra Moon, Sopran; Robert Sellier, Tenor; Todd Boyce, Bariton · Musikalische Leitung: Hayko Siemens · Moravská filharmonie Olomouc · Münchner Motettenchor
Residenz, Herkulessaal
Sandra Moon, Sopran; Robert Sellier, Tenor; Todd Boyce, Bariton · Musikalische Leitung: Hayko Siemens · Moravská filharmonie Olomouc · Münchner Motettenchor
Auftragswerk:
Auftragswerk des Münchner MotettenChors zum 50. Jubiläum
Reihe:
Technische Details
Bestellnummer:
LS 5318-01
Medieninhalte
Audio:
Video:
Aufführungen
Orbe rotundo
Musikalische Leitung: Benedikt Haag
Orchester: Münchner Symphoniker
28. Juni 2020 |
München (Deutschland) , Philharmonie im Gasteig
Orbe rotundo
Darmstädter Residenzfestspiele 2013
Musikalische Leitung: Wolfgang Seeliger
Orchester: Orkiestra Akademii Beethovenowskiej
11. August 2013 |
Darmstadt (Deutschland) , Mathildenhöhe
Orbe rotundo
Deutsches Chorfestival 2013
Musikalische Leitung: Wolfgang Seeliger, Schneider; Howard Arman, Orff
Orchester: Philharmonisches Orchester Plauen-Zwickau
10. Mai 2013 |
Zwickau (Deutschland) , Neue Welt
Orbe rotundo
Musikalische Leitung: Hayko Siemens
Orchester: Moravská filharmonie Olomouc
5. Dezember 2010 |
München (Deutschland) , Residenz, Herkulessaal — Uraufführung
Mehr aus dieser Reihe
Orbe Rotundo
Rezensionen
Nur registrierte Benutzer:innen können Bewertungen schreiben. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie ein Konto.