Leih-/Aufführungsmaterial
Tarde
für Sopran und Orchester
nach einem Gedicht von Juan Ramón Jiménez
Sopran und Orchester
Ausgabe: Aufführungsmaterial
Produktdetails
Beschreibung
Tarde nach einem Gedicht von Juan Ramón Jiménez ist zunächst ein Stück für Sopran und Orchester ohne Text. In fünf kurzen, von Charakter, Tempo und Besetzung des Orchesters sehr unterschiedlichen Stücken wird die Stimme ohne Worte, mal führend oder mit den Instrumenten eng verzahnt, als individuelles Element, nicht als Instrument eingesetzt. Wo diesem in seinen Klangschattierungen und in seiner Ausdrucksfähigkeit Grenzen gesetzt sind, bedingt durch die Gegebenheiten der jeweiligen Instrumente, beginnt der Gesang der menschlichen Stimme: Alle Vibrationen der Innenräume der Psyche, der Emotionen, der Skala an Zustandsbeschreibungen finden ihren unmittelbaren Niederschlag im gesungenen Ton, der der Worte entbehrt, in all seinem Ausdrucksgehalt, klanglichen Farbenreichtum und dynamischen Abstufungen. Und doch schwingt in diesen fünf textlosen Vokalstücken alles mit, was hinter und zwischen den vier Zeilen des Gedichtes Tarde steht, das erst in einem weiteren, letzten Vokalstück in gesungenen Worten erklingt, in
einfacher Linie, jetzt nicht mehr in geschwungenen Strukturen oder
Koloraturen, unter melodisch geführter Einbeziehung des Tonmaterials, das sich motivartig durch alle Stücke zieht. Die signifikanten Worte, welche
die Grundposition des Gedichtes markieren, erscheinen bereits vereinzelt im vorletzten Stück in der Singstimme zum ersten Mal: Estrellas, el suelo und cielo - das Licht, das wie Sterne vom Boden in den Himmel leuchtet.
Zwischen den fünf textlosen Vokalstücken, deren unterschiedliche Charaktere mit Worten zu beschreiben eine Festlegung bedeuten würde, da jeder Hörer seine eigenen Assoziationen in Bezug zum Gedicht haben wird, steht nach dem zweiten und vierten Vokalstück je ein ritornellartiges Stück für Orchester allein, d.h. das zweite ist eine Umdeutung des ersten: Das Stück ist das gleiche, es wird nur durch Uminstrumentierung, dynamische Veränderung, Transpositionen einzelner Linien in andere Lagen auf eine andere Ebene gebracht. Im letzten Stück, nachdem von der Singstimme allein die ersten beiden Textzeilen gesungen worden sind, erklingt das Ritornell zum dritten Mal, in einer weiteren klanglichen, dynamischen und später auch zeitlichen Veränderung, wenn mit der letzten Textzeile die Singstimme hinzutritt: Auf höchste Klangebene transformiert verschmelzen Singstimme und Orchester zu einer Einheit, bis der letzte Streicherakkord entschwindet. Das "aus dem Boden Gewachsene" wird durch seine zweimalige Transformation in seinem Widerschein zu einem Element des Himmels.
- Aribert Reimann
einfacher Linie, jetzt nicht mehr in geschwungenen Strukturen oder
Koloraturen, unter melodisch geführter Einbeziehung des Tonmaterials, das sich motivartig durch alle Stücke zieht. Die signifikanten Worte, welche
die Grundposition des Gedichtes markieren, erscheinen bereits vereinzelt im vorletzten Stück in der Singstimme zum ersten Mal: Estrellas, el suelo und cielo - das Licht, das wie Sterne vom Boden in den Himmel leuchtet.
Zwischen den fünf textlosen Vokalstücken, deren unterschiedliche Charaktere mit Worten zu beschreiben eine Festlegung bedeuten würde, da jeder Hörer seine eigenen Assoziationen in Bezug zum Gedicht haben wird, steht nach dem zweiten und vierten Vokalstück je ein ritornellartiges Stück für Orchester allein, d.h. das zweite ist eine Umdeutung des ersten: Das Stück ist das gleiche, es wird nur durch Uminstrumentierung, dynamische Veränderung, Transpositionen einzelner Linien in andere Lagen auf eine andere Ebene gebracht. Im letzten Stück, nachdem von der Singstimme allein die ersten beiden Textzeilen gesungen worden sind, erklingt das Ritornell zum dritten Mal, in einer weiteren klanglichen, dynamischen und später auch zeitlichen Veränderung, wenn mit der letzten Textzeile die Singstimme hinzutritt: Auf höchste Klangebene transformiert verschmelzen Singstimme und Orchester zu einer Einheit, bis der letzte Streicherakkord entschwindet. Das "aus dem Boden Gewachsene" wird durch seine zweimalige Transformation in seinem Widerschein zu einem Element des Himmels.
- Aribert Reimann
Orchesterbesetzung
1 (auch Picc.) · Bassfl. (auch Picc.) · 1 · Heckelphon · 1 · Kb.-Klar. · 1 · Kfg. - 1 · 1 · Basstrp. · 1 · 0 - S. (2 Tamt. [m./t.] · 2 Schlitztr. [m./t.]) (1 Spieler) - Hfe. · Klav. - Str. (4 · 4 · 0 · 4 · 4)
Inhalt
I ♩ =ca. 58
II ♩ =ca. 76
III ♩ =ca. 63
IV ♩ =ca. 92
V ♩ =ca. 52
VI ♩ =ca. 63
VII "estrellas..."
VIII "A veces, las estrellas..."
II ♩ =ca. 76
III ♩ =ca. 63
IV ♩ =ca. 92
V ♩ =ca. 52
VI ♩ =ca. 63
VII "estrellas..."
VIII "A veces, las estrellas..."
Weitere Informationen
Titel:
Tarde
für Sopran und Orchester
nach einem Gedicht von Juan Ramón Jiménez
Sprache:
Spanisch
Ausgabe:
Aufführungsmaterial
Verlag/Label:
Schott Music
Kompositionsjahr:
2003
Spieldauer:
23 ′
Uraufführung:
6. Februar 2004 · Santa Cruz de Tenerife (E)
Auditorio de Tenerife
Festival de Música de Canarias 2004
Claudia Barainsky, soprano · Musikalische Leitung: Lothar Zagrosek · Württembergisches Staatsorchester
Auditorio de Tenerife
Festival de Música de Canarias 2004
Claudia Barainsky, soprano · Musikalische Leitung: Lothar Zagrosek · Württembergisches Staatsorchester
Auftragswerk:
Auftragswerk des Festival de Música de Canarias
Technische Details
Bestellnummer:
LS 4441-01
Aufführungen
Tarde
Musikalische Leitung: Tugan Sokhiev
Orchester: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
13. März 2016 |
Berlin (Deutschland) , Philharmonie
20:00
Tarde
Musikalische Leitung: Tugan Sokhiev
Orchester: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
12. März 2016 |
Berlin (Deutschland) , Philharmonie
20:00
Tarde
Musikalische Leitung: Friedemann Layer
Orchester: Duisburger Philharmoniker
3. Oktober 2013 |
Duisburg (Deutschland) , Theater am Marientor
Tarde
Musikalische Leitung: Friedemann Layer
Orchester: Duisburger Philharmoniker
2. Oktober 2013 |
Duisburg (Deutschland) , Theater am Marientor
Tarde
Musikalische Leitung: Christoph Poppen
Orchester: Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern
8. Februar 2009 |
Saarbrücken (Deutschland) , Congresshalle
11.00 Uhr - Aribert Reimann - composer in residence
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