Tollite iugum meum

Andreas Piepers allgemeine künstlerische Zielsetzung, mit seiner Musik „eine Brücke der Zuversicht zur Welt hinter den Dingen“ zu schlagen, wird auch in seiner Vertonung Tollite iugum meum aufs Schönste hörbar. Der lateinischsprachigen Motette zum Herz-Jesu-Fest (Freitag nach Fronleichnam) für gemischten Chor (SATB) a cappella liegen Verse aus dem Matthäus-Evangelium (Mt. 11,29) zugrunde. Das von Tonarten- und Taktwechseln durchzogene, dennoch für Laienchöre gut zu bewältigende Stück eignet sich bestens für die kirchenmusikalische Liturgiegestaltung. In der Herz-Jesu-Verehrung stehen die Sühne und damit auch die Sündhaftigkeit des Menschen im Mittelpunkt, hier musikalisch umgesetzt durch ein sehr ruhiges und verhaltenes Tempo. Der sündige Mensch steht dabei – aller instrumentalen Hilfsmittel entkleidet – gewissermaßen in seiner Blöße vor Gott.