Variationen und Doppelfuge

In gleich drei Instrumentationen – für Klavier, für Streichquartett, für großes Orchester – hat Viktor Ullmann seinen Variationszyklus über das vierte aus den bekannten Sechs kleinen Klavierstücken op. 19 seines Lehrers Arnold Schönberg vorgelegt. Die freitonale Miniatur Schönbergs wird hier großformal geweitet, als Gavotte und Menuett dabei auch auf Schönbergs Klavierstücke op. 25 Bezug genommen. Der Klaviersatz ist virtuos, er erreicht durchaus an Max Reger gemahnende Dimensionen. Von den ursprünglich 21 Variationen einer nicht erhaltenen ersten Fassung wählte Ullmann zuletzt 9 für die endgültige Fassung aus. Eine 5 Variationen enthaltende, in zahlreichen Details abweichende Zwischenfassung für das IGNM-Fest 1929 in Genf ist im Anhang publiziert.