Wandlungen

Das Stück entstand als Auftragskomposition der "Camerata vocale Limburg" und verwendet einen geistlichen Text aus dem "Prediger", und zwar in der Fassung der Zürcher Bibel von 1931. Der Text hat vier verschiedene Teile und ist auch mit verschiedenen musikalischen Mitteln vertont. Der 1. Satz "Wind" ist für zwei dreistimmige Männerchöre komponiert. Die Musik folgt ganz dicht der natürlichen Deklamation des Textes, oft in Kanonform zwischen den beiden Chören und den verschiedenen Stimmen. Im 2. Satz "Licht" ist die Besetzung vierstimmig. In langsamem Tempo (poco rubato) wird das Licht dargestellt, oft in hohen Falsettlagen. Abgesehen von einem forte-Ausbruch, wenn es zum Dunkel kommt, ist der Klang ganz leise und zärtlich. "Jugend" heißt der 3. Satz und soll von einem jungen, enthusiastischen und unbekümmerten Tenorsolisten vorgetragen werden. Der Text ist auf vielen Daktylen aufgebaut, der dem Rhythmus eine jugendliche Frische gibt. Im 4. Satz "Alter" wird erzählt, wie das Alter voranschreitet bis zum Ende. Dies wird musikalisch durch einen sechsstimmigen Kanon gestaltet, der tief und leise anfängt und in hohen Lagen und im Fortissimo kulminiert. Das Werk verklingt in einem kaum hörbaren Pianissimo mit den Worten des Predigers "Wie ist alles so nichtig! Es ist alles umsonst!". 
(Robert Sund)